Auswahl aus den Diwanen
Lebst
du auch von jedem Wunsch geschieden
Die Erde ward erleuchtet
Der du einzig, lebend
bist und weise
Gottes Mann ist stets
berauscht, auch ohne Wein
Bald hasst man mich, bald
bin ich der Verehrte
Heute kehrt der Tage
schönster
Das Bild, das du im
Schönheitsglanz gesehen
Eitlen Lüsten fröhnt die
Erde
Als ich einst die Sure: »Nacht«
beschauet
Steh' auf, o Herz! der
Andacht voll
Verstand, der ird'sche
Lenker meines Strebens
Ja, ich schwör's bei
deiner Seele
Wenn dich das Glück als
treuer Freund umschwebet
Der du aus des Nichtseyns
Lande
Wer dein Antlitz schaut,
der gehet
Ich war am Tag' als noch kein Name war
Abermal steigt an des
Himmels Rande
Im Gram verharren zeugt
von nied'rem Sinne
Ihr Alle, die ihr nach
der Gottheit Wesen
Wär' auch die ganze Welt
mit Dornen rings umstellt
Seit man vernommen der
Verliebten Klagen
Ein Leben ohne Liebe
hingeschwunden
Froh naht der Frühling
und die Zeiten lachen
Der du schufst der Himmel
Sieben!
Bald bin ich falsch, bald
bin ich wahr
Das theure Bild, das ich
so gern gefunden
Die
Zeit des Morgenweines kehrte wieder
Komm, o komm, du bist der
Seele
Man sagt, der Liebe Fürst
sei
Eines Augenblickes Dauer
Du o Werther, Freund,
Gefährte des Verliebten!
Welten, hört! Das Herz
macht klar das Glück der Liebe
Du
o Gotterfüllter Redner
Heute ist der Tag der
Freude
Welch' eine Werkstatt
ist's
Der
du herrschest auf dem ew'gen Throne
Gestern liess am heil'gen Hofe
Du
o Freund der eig'nen Wahl, wie find' ich dich?
Ich bin des Schöpfers
Königsfalke
Immer neue Lasten trag' ich
Sieh, es nahet uns der
Schenke
Das Geheimniss frommer
Waller
Ha Gaselle, schönste Zier
auf Jemen's Flur
Weise seyn, heisst immerdar
O Herz! Du sollst an
diesem letzten Tage
Zart ist jene Glaubenssonne
Kennst du des Reigens
Sinn?
Morgen ist's, d'rum
steh', o Jüngling
Wahnsinn fasst mich beim
Gefühl der Liebe
Fackel du am Himmelszelt
Unser Reigen, theure
Seele
Schon naht der Herbst, o
Gärtner! Auf den Wangen
Weisst du warum ich in
dein Dorf gekommen?
Weh
ruf' ich über deine Hand
O Sofi, reinen
Sinn's und hehr!
O Seele! Mosen
bist du zu vergleichen
Du
schenkst mir deine Liebe
Liebte ich ihn nicht so
innig
Komm' Seele, wenn der Tag
entschwand
Wenn des Grames Dornen
pflanzte
Bist du entschlossen nach
dem Freund zu streben
Scheint der Mond - ich
weiss es nimmer
Sprich, wie lebst du, meine Seele
Des
Herzens Caba pilgernd zu umkreisen
Gleich Rosen gehst du nach dem Rosengange
Wünschest du beständ'ge
Dauer
Musulmane, hört es, hört!
Ich habe
Du mein Meister, du mein
Jünger
Du, der als Seele sich im
Aug' mir reget
Aus: Auswahl aus
den Diwanen des
grössten mystischen Dichters Persiens Mewlana Dschelaleddin Rumi
Aus dem Persischen mit beigefügtem Original-Texte und erläuternden
Anmerkungen
von Vinzenz von Rosenzweig
Wien Druck und Verlag der Mechitaristen-Congregations-Buchhandlung
1838
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