Zehmin
(17. Jh.)
Inhaltsverzeichnis der
Gedichte:
Cantata per Musica
Aria
Wie vergnügt ist doch das Lieben
Wenn man Hertz um Hertze giebt.
Denn wo dieser Tausch getroffen /
So kann man nichts anders hoffen /
Als man liebt und wird geliebt.
Wie vergnügt ist doch das Lieben,
Wenn man Hertz um Hertze giebt.
Man liebt zwar offt
Und hofft
Auff gleiche Art geliebt zu werden /
Doch trifft des Gegenstandes Hertz
Nicht mit den Worten ein.
Ich aber kann
Der Sorgen ganz entnommen seyn.
Denn was ich liebe / liebt mich treu /
Drum ich mein Paradies auff Erden
Voller Lust gefunden /
Drum küß ich Band und Strick / die mich gebunden.
Aria
Ich will nichts von Freyheit hören /
Gluth und Flammen zu verehren
Sucht mit Lust
Diese Brust.
Denn der Liebe holdes Schertzen
Bleibt dem Hertzen
Einzig und allein bewusst.
Wolan / das bleibt mein Schluß
Ich will und muß
Aus meinen Fesseln niemals tretten.
Die Schönheit anzubethen /
Die mich beständig ehrt /
Der bleibt mein Hertz mit Treu ergeben;
So lange / biß mein Leben
In Staub und Asche wird verkehrt.
Aria
Nimm mein Engel das Versprechen
Von getreuen Lippen an;
Wenn mir meine Augen brechen /
Und der Mund nichts sagen kann /
So soll dir in dunckler Erden
Hertz und Seel ein Opffer werden.
(S. 283-284)
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Aria
1.
Kann denn bey holder Augenschein /
Ein Hertz unangezündet seyn /
Wo solcher Glanz zugegen?
Dein Auge / welches Liebe zeigt /
Hat alsobald sein Ziel erreicht /
In Banden mich zu legen.
2.
Dein schöner Blick hat mich gerührt
Und in das Liebes-Netz geführt /
Ach! aber ohne hoffen.
Ich seufftz in meiner Liebes-Pein
Und soll nunmehr verlassen seyn /
Kein Glücke steht mir offen.
(S. 284)
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Alle Gedichte aus: Teutschlands Galante Poetinnen
Mit ihren sinnreichen und netten Proben
Nebst einem Anhang Ausländischer Dames So sich gleichfalls durch Schöne
Poesien bey der curieusen Welt bekannt gemacht, und einer Vorrede Daß
das Weibliche Geschlecht so geschickt zum Studieren / als das Männliche
ausgefertiget von Georg Christian Lehms Franckfurt am Mayn
Zu finden bey Samuel Tobias Hocker
Gedruckt bey Anton Heinscheidt Anno 1715
siehe auch:
http://de.wikisource.org/wiki/Teutschlands_Galante_Poetinnen
Biographie:
Sie ist eines Advocaten Tochter, und besitzet eine solche Conduite: dass
sie sich nicht scheuen darff, den höchsten Standes-Personen unter die
Augen zu tretten. Absonderlich stehet sie bey Ih. Hoch-Gräfl. Excell.
der Frau Pröbstin Königsmarck in besonderer Gnade und wegen einer auff
sie geworffenen unsterblichen Affection der Frau von Dieskau / muß sie
sich beständig bey derselben in Knauthayn auffhalten. Sie hat schöne
Poesien auffgesetzet und von ihren netten gedancken curieusen Gemüthern
bereits gar viel communiciret. Wir wollen, was wir noch als Andencken
von ihr aus Leipzig in unsern Poetischen Manuscriptis wissen, herbey
suchen und solches die Proben ihrer edlen Arbeit seyn lassen.
Aus: Teutschlands Galante Poetinnen Mit ihren sinnreichen und netten
Proben Nebst einem Anhang Ausländischer Dames
So sich gleichfalls durch Schöne Poesien bey der curieusen Welt bekannt
gemacht, und einer Vorrede Daß das Weibliche Geschlecht so geschickt zum
Studieren / als das Männliche
ausgefertiget von Georg Christian Lehms Franckfurt am Mayn
Zu finden bey Samuel Tobias Hocker
Gedruckt bey Anton Heinscheidt Anno 1715
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