Das Ambraser Liederbuch - Liebeslieder


 

Das Ambraser Liederbuch - Liebeslieder (Teil 2)

Inhaltsverzeichnis der Lieder:
 


 



LXII. (62)

1. Nu fal du reiff, du kalter schnee,
fal mir auff meinen fuß,
Das megdlein ist nicht über hundert meil,
und das mir werden mus,
und das mir werden mus.

2. Ich kam für liebes kemmerlein,
ich meint ich wer allein,
Da kam die hertz allerliebste mein,
wol zu der thür hinein
wol zu der thür hinein.

3. Gott grüsse dich mein feines lieb,
wie stehet unser beider sach?
Ich sichs an deinen braun äuglein klar,
du tregst gros ungemach,
du tregst gros ungemach.

4. Die sonnen ist verblichen,
ist nimmer so klar als vor,
Es ist noch nicht ein halbes jar,
da ich dich erst lieb gewan,
da ich dich erst lieb gewan.

5. Was sol mir denn mein feines lieb,
wenn sie nicht tantzen kan,
Führ ich sie zu dem tantze,
so spott mein jederman,
das sie nicht tantzen kan.

6. Wer mir wil helffen trawren,
der recke zwen finger auff,
Ich sehe viel finger und wenig trawren,
alde ich fahr dahin,
das ich so elend bin.
(S. 58-59)
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LXIII. (63)

1. Mein gemüt und blüt,
ist gar entzündt,
mit lieb entbrint,
und ficht mit macht,
in hoher acht,
bey dir zu sein,
mein keyserin,
Kein mensch ohn dich,
kan und mag erfrewen mich.

2. Lieb han und kan,
sonst anders kein,
denn dich allein,
schabab unnd unwerth,
sein jetzt auff erd,
all mutterkind,
die jrgend sind,
Kein mensch ohn dich,
kan und mag hertzlieb erfrewen mich.

3. Las mich dich lieb han,
nicht umbsunst,
dz schafft kein gunst,
macht auch kein mut,
mein gröstes gut,
denck selbs bey dir,
du mein höchste zier,
Kein mensch ohn dich,
kan und mag hertz lieb erfrewen mich.

4. Freud oder leid,
wird an dir stahn,
mein höchste kron,
theil mir deine gnad,
kein freude ich hab,
wenn du von mir wenckest,
in leid du mich senckest,
Kein mensch on dich,
kan und mag hertz lieb erfrewen mich.

5. Rechte liebe und ube,
zu dir mein hort,
du schaffest sunst mord
in mir mit gewalt,
du mein auffenthalt,
hilff mir zu dir,
mit freuden schier,
Kein mensch ohn dich,
kan und mag hertz lieb erfrewen mich.

6. Mein hertz vom schmertz,
wird brechen mir,
ich von dir,
jetzt scheiden solt,
viel lieber ich wolt,
ehe leiden pein,
du mein schöne keyserin,
Kein mensch ohn dich,
kan und mag hertz lieb erfrewen mich.
(S. 59-60)
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LXIIII. (64)

1. Ich sach mir für einem walde,
ein feins hirschlein stan,
Es lies sich bedüncken gar balde,
wo es sein narung möcht han,
Es lieff schnell uber ein brücken,
es meint es solt jhm gelücken,
ob es möcht finden sein speis,
sucht das hirschlein mit gantzem fleis.

2. Der jäger mit seinen hunden,
der eilet den spürlin nach,
Schafft alles des kleffers munde,
das ich dich meiden mus.
Zu dir wil ich bald kommen,
du zarte, du schöne, du fromme,
wo es könt und möcht gesein,
ach feins megdelein bey dir allein.

3. Ein fälcklein außerkoren,
ich bit vergis nit mein,
Mein dienst hab ich dir geschworen,
zu der zeit wenn du bist mein.
Du machst mir vil zu schaffen,
da stund das megdlein unnd lachet,
Gott grüsse dich megdlein fein,
ey was machestu hie allein.

4. Sag mir du stoltzer jäger,
wie es dir nechten ergieng.
Einer hinden hat ich gestellet,
ein stoltzes hirschlein ich fieng.
Es warff sich im netzlein herumbher,
es deucht sich je lenger je thummer,
ich stach dem hirschlein ein loch,
ey den schaden tregt es noch.

5. Ich bit dich gantz inniglich,
meins hertzen ein innigkeit,
Du wölst dich tugentlich bewaren eine kleine zeit.
Zu dienen und auch zu rahten,
von dem megdlein wil ich nit lassen,
ich wil dir dienen nach aller deiner ehr,
ach feins megdelein was wiltu mehr.

6. Das megdlein an der zinnen lag,
sie sah zum fenster hinaus,
Aus rechter lieb und trewe,
warff sie mir zwei krentzelein raus.
Das eine war von feyel,
das ander von grünem klee,
sol ich dich feins lieb meiden,
meinem hertzen dem geschicht gros wehe.

7. Ach scheiden immer scheiden,
und wer hat dich erdacht,
Du hast mir mein junges hertze,
aus freuden in trawren gebracht.
Du hast mir mein junges hertze,
gebracht in schwere pein,
was ich dis jahr gefreyet hab,
ey das führt mir ein ander heim.
(S. 61-62)
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LXV. (65)

1. Ach mutter liebste mutter mein,
sprach sich ein zartes jungfrewlein,
vor leid ich nit kan leben,
Wenn ich an die studenten gedencke,
jr schöne mein junges hertz bekrenckt,
jnen hab ich mich ergeben.

2. Die mutter sprach, ach töchterlein,
du solt derhalben nicht trawrig sein,
was sol dir ein studente,
Ich wil dir einen kauffman geben,
mit dem magstu in freuden leben,
die studenten sind ohn rendte.

3. Das megdlein sich nit lang bedacht,
bald sie wider zu der mutter sprach,
ewer rede bringt mir schmertzen,
Der kauffman solt mich mit frieden lan,
ich wil und mus einen studenten han,
das rede ich euch von hertzen.

4. Ich achte keine reiche tag, oder viel geld,
der studente mir besser gefelt,
niemand sol mich abwenden,
Wol von der ehrlichen brüderschafft,
die allenthalben wird gros geacht,
in allen landen und stetten.

5. Ich bin nimmer gewesen hold,
einem pflastertreter oder trunkenbold,
der da nichts hat gelernet,
Er sol ein freyer studente sein,
dem wil ich vertrawen die ehre mein,
der da was hat gestudieret.

6. Der studenten weise gefelt mir wol,
denn sie sind aller ehren vol,
mit zucht sind sie gezieret,
Darneben sie viel tugent han,
manchfalt ubertrifft jre gestalt,
den ruhm mus man jn geben.

7. Ach wenn sie kommen spatzieren daher,
so leuchten sie als der morgenstern,
wem thun sie doch nit gefallen,
Wem ist nit lieb jr lauten schlan,
wenn sie daher modieren gan,
mit seytenspiel und schalle?

8. Den studenten geb ich allein den preis,
jnen singe ich lob mit allem fleis,
sie füren ein zartes leben,
Bey den studenten ist gut sein,
mit worten können sie schertzen fein,
lieblich und freundlich reden.

9. Alde kauffman zu guter nacht,
deiner bit man gar wenig acht,
meiner darffstu nit warten,
Frisch auff jr von der feder gut,
nach euch steht all mein sinn und mut,
nach euch ich allzeit trachten.

10. Die uns dis liedlein new gesang,
eines goldschmids tochter ist sie genandt,
sie hats so wol gesungen.
Sie helt die studenten in grosser acht,
alle guten gesellen doch unveracht,
und ist jr wol gelungen.
(S. 63-64)
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LXVI. (66)

1. Schein uns du liebe sonne,
gib uns ein hellen schein,
Schein uns zwey lieb zusammen,
ey die gerne bey einander wollen sein.

2. Dort ferne auff jenem berge,
leit sich ein kalter schnee,
Der schnee kan nicht zu schmelzen,
denn Gottes wille der mus ergehn.

3. Gottes wille der ist ergangen,
zu schmoltzen (so) ist uns der schnee,
Gott gesegne euch vater und mutter,
ich sehe euch nimmermehr.

4. Dort niden in jenem holtze,
leit sich ein mülen stoltz,
Sie malet uns alle morgen,
das silber, das rote gold.

5. Dort niden in jenem grunde,
schwemmet sich ein hirschlein fein,
Was fürt es in seim munde,
von gold ein ringelein.

6. Hett ich des goldes ein stücke,
zu einem ringelein,
Meinem bulen wolt ichs schicken,
zu einem gold fingerlein.

7. Was schickt sie mir denn wieder,
von perlen ein krentzelein,
Sihe da du feiner ritter,
dabey gedenck du mein.
(S. 64-65)
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LXVII. (67)

1. Schöns lieb möcht ich bey dir gesein,
nichts liebers wolt ich begeren,
Es brecht gros freud dem hertzen mein,
mit dir in freuden zu leben.
Heimlich und still,
das wer mein wil,
dir dienen zu wolgefallen.

2. Hertzliebster gesell auff deine wort,
weis ich dir kein antwort zu geben,
Es zimpt sich nicht an diesem ort,
mit dir in freude zu leben.
Es brecht gros gefehr,
meiner zucht und ehr,
dir dienen zu wolgefallen.

3. Die jungfraw was so wol gemut,
sie küst jhn auff sein mündlein rot.
Lob ehr und zucht,
du edle frucht,
du bringest mir freud und wonne.

4. Das liedlein sey der hertz allerliebsten erdacht,
sey dir zur letzt gesungen.
Alde, alde zu guter nacht,
hüt dich vor falschen zungen.
Drumb bit ich dich,
du wöllest mich,
lieb haben für die andern alle.
(S. 65)
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LXVIII. (68)

1. Deine gesund, meine freude
du mein einiger trost,
du mein einiges blut.
Von dir wend ich nit meine trew,
las dichs schöns lieb nicht gerewen.

2. Was du mir für freundschafft hast gethan,
aus deiner demut und höchster kron,
sol unvergessen sein.
Was ich dir nit bezalen kan,
wöllestu mich nicht entgelten lan.

3. Kein mangel noch gebrechen spür ich an dir,
du bist meins hertzens eine schöne zier,
ich weis dir keines gleichen.
Von der scheitel an, bis auff die sohl,
bistu schöns lieb gezieret wol.

4. Rosenfarb seind die wenglein dein,
also dich gott geschaffen hat,
dein mündlein rosenfarb.
Schwartz braun klar sind die euglein dein,
sie leuchten wie karfunckelstein.

5. Es seind der viel die mich hassen thun,
sie meinen ich sol von dir abelon,
ist alles der kleffer schuld.
Wo ich es thet, stürb ich vor leid,
las es nicht geschehen meine höchste freud.

6. Selig ist der tag und auch die stund,
da du feines lieb mein wurdest kundt,
niemand scheidet mich von dir.
Allein der todt auff dieser erd,
der hoffnung sey von mir gewerdt.

7. Erharre noch ein jar und auch nicht mehr,
Gott weis wie sich das glück verkehrt,
dein sol unvergessen sein.
Geschicht es nicht, so seis verlorn,
meine trew die hab ich dir geschworn.
(S. 66)
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LXIX. (69)

1. Ich reit einmal zu Braunschweig an,
da fand ich geschrieben uberall,
wie ein braunes megdelein wer.
Zu Braunschweig steht ein hohes haus,
da ich so gerne were.

2. So bald ich kam wol für das haus,
da sach das megdlein zum fenster aus,
mit jhren braun eugelin klare.
Ein solches brauns (so) megdlein mus ich haben,
es kost mir was es wölle.

3. Sie sach mich uber ein achsel an,
sie sprach du bist kein edelman,
du bist nicht meines gleichen,
Ich wil doch haben ein edelman,
ein hübschen und seuberlichen.

4. Schöns megdlein las mich ungeschmecht,
ich bin meins Guts ein freyer held,
mir wird wol meines gleichen.
Ein reicher kauffman wird wol arm,
ein armer wird wol reiche.

5. Geselle jhr solt es recht verstahn,
all wo jr wolt da solt jhr mich han,
in einem rosengarten.
Da wil ich sein die liebste dein,
da wil ich deiner warten.

6. Schöns megdlein hab ein freien mut,
ich gieng mit dir bis in den todt,
das ich deiner nimmer vergesse,
Und alles was ich auf erden hab,
das sol dein eigen werden.

7. Geselle hab ein guten mut,
unser sach wird noch wol werden gut,
las es uns nur beginnen,
Wir müssen morgen ehe der tag angeht,
scheiden umb der kleffer willen.

8. Der uns dis liedlein erst erdacht,
durch lieb ist er in trawren bracht,
umb einer jungfrawen willen.
Ach möcht ich noch einmal bei jhr sein,
jhr trawren wolt ich stillen.

Lieb haben war mir offt beschert,
Geldt außgeben hat mirs erwehrt.
(S. 67-68)
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LXX. (70)

1. Vor lieb brennt mir mein hertz im leib,
ich rede dir feins megdlein,
das du mir die liebste bist.
Ich rede es dir in der warheit,
die liebste soltu mir sein,
von hertzen wil ich dich lieb haben,
aber nemen mag ich dich nicht.

2. Und wiltu mich wol lieb haben,
aber nemen wiltu mich nicht,
so tregstu eine falsche liebe zu mir,
das red ich sicherlich.
Darbey ich kan gedencken,
das es alles erlogen sey,
jr redet mir viel der guten wort,
aus einem falschen schein.

3. Nun höre du feines megdelein,
die kläffer haben mich verführt,
auff mich soltu harren thun,
ob es kem das ich dich nem.
So bit ich dich feins megdelein,
erharre mein noch ein jar,
ist es sache das ich dich nemen wil,
das soltu werden gewar.

4. Solte ich dir noch ein jar erharren,
ein jar wer bald dahin,
so möcht dir ein ander megdelein,
gefallen in deinen sinn.
Dein untrew möcht mich treffen,
den schaden müst ich han,
so wil ich mich feiner geselle,
auff dich nicht mehr verlan.

5. Nun hör du feines megdelein,
da ich ein stehten bulen hatte,
die megdlein reden offt der guten wort,
sie meinen es gar selten gut.
Ich legt mich hart gefangen
an eines megdleins brust,
ich bin jr noch nit entgangen,
ich wünsch jhr freud und lust.

6. Ach jr gesellen jr treibt viel spöttlicher wort,
aus einem ubermut,
die federn könt jr schmücken,
und stecken sie auff den hut.
Die wörtlein könt jhr streichen,
und reden selten war,
wenn ich euch dabey liesse,
jr betrübt mich manch jar.

7. Ich meint ich were die liebste,
das bin ich warlich nit,
das klage ich Christ von himmel,
der alle ding wol weis.
So wil ich mir ein kappen schneiden,
und hengen zwo schellen an,
und wil umb deinet willen,
wol auff der gassen gan.

8. Ach jr gesellen jhr könt wol wenden
den mantel nach dem wind,
jr seid mir viel zu behende,
und macht mich mit sehenden augen blind.
Ach hoffnung immer hoffnung,
das hab ich mich offt erwehrt,
ich hab dich offt gefunden,
auff einem fahlen pferd.

9. Dort ferne auff einem berge,
da malet ein narrenrad,
das treibt nichts denn liebe,
den tag und auch die nacht.
Das rad ist gantz zerbrochen,
die liebe hat ein end,
fahr hin du guter geselle,
ich frey noch wo ich wil.
(S. 68-70)
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LXXI. (71)

1. Hertzliebstes bild, beweis dich mild,
mit deiner liebe und gunst gegen mir,
Desgleichen wil ich, wenn ich dich hab,
nach lust und wuntsch meines hertzen gier,
erwehlen für all in diesem thal,
mit reichem schall,
frew ich mich dein in ehren.

2. Feins lieb du solt han, auff aller bahn,
für andern allen von mir den preis,
In diesem reich lebt nicht deinsgleichen,
mit allem thun, zucht, berd und weis,
dafür dich acht, mein hertze lacht,
und stets betracht,
mir freud mit dir zu mehren.

3. Zu dir ich mich freundlich versich,
dein hertz mir gantz mit trewen sey,
Dieweil du gar, ohn alle gefahr
mich findest auch gerecht und frey,
ohn alle umbstend, von dir nicht wend,
bis an mein end,
das thu ich dir gewehren.
(S. 70)
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LXXII. (72)

1. Nun grüsse dich gott mein feines lieb,
ich bin dir hold von hertzen,
Denn du bist gar ein jungfraw fein,
mit schimff und auch mit schertzen.
Ach glimpff und fug, zart jungfraw klug,
ist dir gantz angeboren,
derhalb denn ich von hertzen sprich,
in ehren thust uns alle freude mehren,
in ehren thust uns alle freude mehren.

2. Mit singen bistu hoch gepreist,
fraw Clio mus dir weichen,
Deine liebliche zucht das auch beweist,
darin niemand vergleichen.
Thut dir fürwar, zart jungfraw klar,
darumb ist es nun verloren,
du bist die recht, Apollo geschlecht,
in ehren thustu uns alle freude mehren
in ehren thustu uns alle freude mehren.

3. Freundlich geberde zu aller frist,
thustu jederman erzeigen,
Selig fürwar der jüngling ist,
den du wirst han zu eigen.
Denn wol behüt, zart jungfraw gut,
für alle bistu außerkoren,
ich wüntsch dir glück, für alle böse tück,
in ehren, ja alle deine tage verzehren,
in ehren, ja alle deine tage verzehren.
(S. 71)
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LXXIII. (73)

1. Ein A freundlich, schön und lieblich,
habe ich erwelt, mir zugestellt,
mit jhr mein leben zu enden,
Das hat gehört an einem ort,
der kläffer los, an ehren blos,
der wils uns beiden wenden.
Sein klaff hat gemacht, zu wege bracht,
das ich mein A mus meiden,
das bringt mir hertzliches leiden.

2. Klaff wie du wilt, gegen mir nichts gilt,
die tugentsam, von edlem stam,
hat mir mein hertz besessen,
Sey wo ich sey, wohn ich jr bey,
mein mut und sinn steht gen jr hin
ich kan jr nicht vergessen.
Mein freundlich grus, mit worten süs,
thu ich jhr allzeit schicken,
mein hertz thut sie erquicken.

3. Ich hoff und wart, der widerfart,
zum anblick fein, bey ihr zu sein,
mich an jr seiten zu setzen,
Ihr roter mund, macht mich gesundt,
meines hertzen lust, jhr weisse brust,
wird mich alles leids ergetzen.
Denn werden wir, nach beider gier,
in freud und wonne schweben,
dieweil wir haben das leben.
(S. 71-72)
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LXXIIII. (74)

1. Ich rew und klag, das ich meine tag
nichts liebers habe verloren,
Nach dem ich mir, zu freude und gier,
ein lieb hab außerkoren.
Das mich so hoch, alle stund und noch,
mit schmertzen thut bekrencken,
erbarm dich hart, ich beit und wart,
bis mein glück thut her lenken.

2. Denn unfals gros, in freuden blos,
hat mich mit leid umbgeben.
Mit seiner macht, in trübsal bracht,
und trawren auch darneben.
Das ich nun die, mein hertz je,
zum höchsten thut erfrewen,
erst solt verlan, wie wirds jr gan,
mein heimfart thut mich rewen.

3. Dadurch mein hertz, tregt weh und schmertz,
las dich mein leid erbarmen.
Und denke doch, der trew dienst und mühe,
des dieners dein viel armen.
Bit ich dich, von hertzen freundlich,
du thust mich des gewehren,
und wöllest nit, in trewen bit,
dein diener thun verkehren.
(S. 72-73)
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LXXV. (75)

1. Man singet von schönen jungfrawen viel,
jhr lob ich allzeit preisen wil,
der ich so lang gedienet hab,
Ihr ehr, ihr gut,
und stolzer mut,
hat mir mein hertz besessen.

2. Ich lag einmal in schwerer not,
als wer mir mein vater und mutter todt,
mein hertz schreit immer waffen.
Elend bin ich,
elend krenckt mich,
elend läst mich nicht schlaffen.

3. Da ich erwacht war alles umsunst,
ich was entzünt in liebes brunst,
und leid darzu gros schmertzen;
In derselben nacht,
lag ich und tracht,
als lege sie an meinem hertzen.

4. Wie möcht ich nur mehr frölich sein,
denn sehen die allerliebste mein,
ja die liebste auff dieser erden,
Die ich jtzt han,
die ist mein kron,
kein liebere sol mir werden.

5. Wie möcht ich nur elender sein,
denn ich scheide von der allerliebsten mein,
jetzund auff dieser erden,
Das sol nicht sein,
ich hoffe die rein,
sol mir dennoch werden.
(S. 73-74)
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LXXVI. (76)

1. Ach jungfraw sol ich mit euch gan,
in ewren rosengarten,
Und da die hübschen blümlein stahn,
die hübschen und die zarten,
Und auch ein baum der blüth,
von ästen ist er weis,
und auch ein kalter brunne,
der darunter fleust.

2. Der garten ist gezieret,
mit blümlein mancherley,
Darinne da geht spazieren,
ein hübsches jungfrewelein,
Ich dorfft nit umb sie werben,
es war mein eigen schuld,
vil lieber wolt ich sterben
ehe ich verlür jr huld.

3. In meinen garten komstu nicht,
an diesem morgen frü,
Den gartenschlüssel findestu nicht,
er ist verborgen hie,
Er ist so hart verschlossen,
und ligt in guter hut,
der geselle bedarff guter lehre,
der mir mein würtzgertlein auffthut.

4. Ich kam zu jr in garten,
wie manch gut geselle mehr thut,
Da stund dasselbige frewelein,
so gar in guter hut,
Sie sang aus heller stimme,
das in dem wald erschal,
die vögelein in den lüfften,
die gaben den widerschal.

5. Ich kam zu jr in garten,
wie manch gut gesell mehr thut,
Ich wolt sie haben gebeten,
ich both jr meinen grus,
Ich ward zu einem stummen,
vor scham da stund ich rot,
bey allen meinen tagen,
leid ich nie grösser not.

6. Ach geselle darumb du mich gebeten hast,
das kan und mag nit sein,
Du würdest mir zertreten thun,
die liebsten blümlein mein,
Nun kehr du dich widerumb
und geh du wider heim,
du brechtest mich zu schande,
der schad wer mir nicht klein.

7. Da kehrt ich mich widerumme,
und gieng wider heim,
Da stund dasselbige frewlein
in jrem garten allein,
Sie strelet jr gelbes haare,
von golde hat es eine farbe,
mit jrem roten mund,
sie mir den segen gabe.
(S. 74-75)
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LXXVII. (77)

1. Mein feins lieb ist von Flandern,
und hat einen wankeln mut,
Sie gibt einen umb den anderen,
das thut die leng nit gut.
Doch bin ich stets,
jr aller wolgemut,
ich wüntsch jr alles gut.

2. Mein feins lieb wolt mich leren,
wie ich mich halten solt,
In züchten und in ehren,
fürwar ich bin jr hold,
Hold bin ich jhr,
zu jhr steht mein begier,
wolt gott ich wer bey jhr.

3. Was sahe ich nechten spate
an einem fenster stahn,
An einem kammerladen,
was hat sie schneeweis an.
Was hat sie an jren hemden,
von gold ein ringelein,
die hertzallerliebste mein.

4. Und wer mein bul ein brünlein kalt,
und sprüng aus einem stein,
Und were ich denn der grüne walde,
mein trawren das wer klein.
Grün ist der waldt,
das brünlein das ist kalt,
mein lieb ist wol gestalt.

5. Was sahe ich in dem grünen waldt,
was sahe ich hin und her,
Ein blümlein das war wolgestalt,
und das mein hertz begert.
Grün ist der klee,
alde, alde, feines lieb,
ich sehe dich nimmermehr.

6. In schwartz wil ich mich kleiden,
und lebt ich nur ein jar,
Umb meines bulen willen,
von der ich urlaub hab.
Urlaub hab ich,
on alle schulden,
ich mus gedulden.

7. Der uns dis liedlein new gesang,
so wol gesungen hat,
Das hat gethan ein guter gesel,
an einem abend spat.
Er hats so frey gesungen
aus frischem freyem mut,
ich wünsch jr alles gut.

Der ist nicht ehrenwerth,
der gelt von seinem bulen begert;
narren und frawen geschirre,
machen die gantze welt irre.
(S. 76-77)
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LXXVIII. (78)

1. Der mond der scheint so helle,
zu liebes fensterlein ein,
Wo nu zwey liebe bey einander sein,
die scheiden sich bald von hier.

2. Der wechter an der zinnen stund,
hub an ein lied und sang,
Du solt zu meinem herren kommen,
und machen jm die weile nit lang.

3. Zu deinem herren komme ich nicht,
er ist mir ja nicht hold,
Ich habe zu lang geschlaffen,
bey seiner jungen frawen stolz.

4. Hastu so lange geschlaffen,
bey seiner jungen frawen stolz,
So soltu morgen hangen?
ein galgen ist dir bereit.

5. Warumb sol ich morgen hangen?
ich bin doch ja kein dieb,
Das hertz in meinem leibe,
das hat die frewlein lieb.

6. Und da der hübsche schreiber,
zu der hohen thür ausreit,
Da begegnet jm ein zimmerman,
ein galge war jm bereit.

7. Wie stehestu hie ein galgen,
ein schwarzer rabenzweig,
Ach sol darinnen verzehren,
mein feiner junger leib.

8. Und da der hübsche schreiber,
die erste sprossen auftrat,
Er sprach jhr sieben landes herren,
gebet mir eines wortes macht.

9. Ob dar ein frewlein keme,
wol für euer betlein stahn,
Wolt jr sie hertzen und küssen,
oder wolt jhr sie lassen gahn?

10. Zu hand sprach sich ein alt greise,
ein alter greis grawer man,
Ich wolt sie hertzen und küssen,
und schliessen in meine weisse arm.

11. Und als der hübsche schreiber,
die letzte sprosse aufftrat,
Da stund des jungen marggraffen weib,
und sehr für den schreiber bat.

12. Nun steig herab mein schreiber,
und friste deinen jungen leib,
Für dich so hat gebeten
des jungen marggraffen weib.

13. Und hat für mich gebethen
des jungen marggraffen sein weib,
So sterke sie got von himmel,
und friste jren jungen leib.
(S. 77-79)
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LXXIX. (79)

1. Ach gott wem soll ich klagen mein leide,
das mir mein junges hertz gefangen leit,
und wil mir nicht gelingen,
hett mir ein feins megdlein ausßerkorn,
ein ander thut mich verdringen.

2. Ich hatte sie lieb, ich hielte sie wert,
und thet alles was jr junges hertz begert,
in züchten und in ehren,
noch hat sie einen andern viel lieber denn mich,
sie wil mich gantz ubergeben.

3. Was hilfft dich lieb die arge list,
das du so gar vol aller untrew bist,
mich wundert aus dermassen,
dz du hertzlieb sobald dein reden
in den wind hast faren lassen.

4. Untrew offt seinen herren schlegt,
welches dir auch widerfaren möcht,
dz rede ich auff mein trewe,
ich wil noch wol erleben die zeit,
dz dich solches sol sehr gerewen.

5. Hett ich dein untrew vor lengst erkend,
mein hertz hett sich von dir gewend,
du hast mir vorgelogen,
ich sehe es an deinen braun äuglein klar,
du hast jhr wol mehr betrogen.

6. Wer sich auff einen dornstrauch setzt,
und auff ein junges megdlein verlest,
ein blinder thut jn führen,
kompt er des unbetrogen darvon,
so mag er sich des wol rühmen.

7. Darauff gebt acht jhr jungen knaben,
die jhr die megdlin lieb thut haben,
last sie euch nicht betriegen,
wenn sie euch geben gute wort,
so thun sie am sehrsten liegen.
(S. 79-80)
_____


LXXX. (80)

1. Wie möcht ich frölich werden,
kein freud noch lieb wird mir mehr zu theil,
Elend bin ich auff erden,
verlorn hab ich all mein trost und heil;
Das klag offt und viele,
schafft das ich gantz elend bin,
mir geliebt keine freude noch spiele,
betrübt ist mir mein hertz mut und sinn.

2. Mein wehklag mehrt sich mit schmertzen,
teglich mit gantzer macht,
Vertreibt mir freud und schertzen,
bey tag und auch bey nacht.
Wenn ich hertzlieb an dich gedenck,
kompt mir viel schmertz und pein,
elend das thut mich krencken,
geschicht alles durch dich hertz allerliebste mein.

3. Hab urlaub freud und wonne,
gros schmertze mich umfangen hat,
Mir scheint nit mehr die sonne,
betrübt bin ich frü und spat;
Mir wird nit bas auff erden,
bis in das grabe mein,
mit zucht weis und geberden,
ich sehe denn dich hertz allerliebste mein.
(S. 80)
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LXXXI. (81)

1. Frölich bin ich aus hertzen grund,
so du schöns lieb bist frisch und gesund,
frewt sich mein junges hertz.
Wenn dirs wol ging zu aller zeit,
wer mir hertz lieb ein grosse freud.

2. So dirs aber nicht gehet wol,
machstu mir mein hertz trawrens vol,
und krenckst mir mein gemüt.
Und wo dir mein trost behülfflich wer,
glaub mir kein weg wer mir zu schwer!

3. In trewen ich dich hertzlieb mein,
auff erden mus mir kein liebere sein,
neig dich freundlich zu mir.
Sprich mir von hertzen freundlich zu,
so wird mein hertz gestelt zu ruh.

4. Geschicht es nicht, so gerewts mich,
das ichs gemeint hab so hertzlich,
gegen dir schöns lieb allzeit.
Mein hoffnung sey dir heimgestelt,
eins bit ich dich so dirs gefelt.

5. Beut mir deine schneeweisse hand,
mein hertz geb ich dir zu pfand,
das ich dich hertzlich lieb.
So du feins lieb mir bist beschert,
wil ich dich halten lieb und wert.

6. Schöns lieb die hoffnung zu mir hab,
las mich von dir nicht scheiden ab,
glaub du den kleffern nit.
Sie reden viel aus has und neid,
ich bit dich solche gesellen meid.

7. Wirstu falsche zungen meiden,
sol uns schöns lieb niemands scheiden,
sie reden was sie wöllen.
Und wenn mirs gleich mein freundschafft wolt wehren,
würde ich mich wenig daran kehren.

8. Mein hertz dir ist gantz offenbar,
glaub mir schöns lieb, denn es ist war,
was ich jetzt singen thu.
Ist dein gemüt wie ich gern wolt,
so bist du mir von hertzen hold.

9. Kein auff erden mir bas gefallen thut,
du bist mein hertz und einiges blut,
dein eigen ich wil sein,
Und dir beistehen in angst und not,
bis mich von dir scheidet der todt.

10. Glaub mir schöns lieb bis unverzagt,
die warheit hab ich dir gesagt,
und dir mein hertz bekandt.
Ich kann dir geben keine schuldt,
wen ich gleich jetzundt sterben solt.

11. Hertzlieb ich bit dich freundlich,
erzeig dich gegen mir hertzlich,
thu mir auch offenbaren.
Dein hertz und gemüt mir nit verhalt,
so du wilt erfrewestu mich halt.

12. Also beschleust mein junges hertz,
halt es schönes lieb für keinen schertz,
ich habs gedicht mit fleis.
Ohn aller menschen hülff und rath,
bewar dich Gott.
(S. 81-82)
_____


LXXXII. (82)

1. Wo sol ich hin, wo sol ich her,
wo sol ich mich hin keren,
Ach Gott mein herr send mir dein hilff,
und thu mich weisen und lehren.
Ich bin entzündt, mein hertz das brint,
ich kann nit frölich werden,
das schafft die aller schönste mein,
die ich hab auf dieser erden.

2. Von edler art ein frewlein zart,
hat mir mein hertz besessen,
Ir zucht und ehr, erfrewt mich sehr,
ich kann jr nit vergessen.
Ir schöne zier, erfrewet mich,
sie geliebet mir in dem hertzen,
wenn ich sie ansich, so erfrewt sie mich,
so benimpt sie mir all mein schmertzen.

3. Ich bin bereit, in stetigkeit,
in jrem dienste zu bleiben,
Keine falschen zungen auff erden nit sein,
die mich von jr sollen treiben.
Ir angesicht erfrewet mich,
sie geliebet mir vor andern allen,
das ist mein biet, verschmeh mich nit,
last euch meinen dienst gefallen.

4. Ich weis nit mehr, Gott bewar dein ehr,
vor allen falschen zungen,
Der falschen kleffer sein so viel,
sie schaffen nicht viel frommen.
Viel glück und heil, das wünsch ich dir,
das wüntsche ich dir von hertzen,
Gott spar dich gesund, zu aller stund,
das dir nit misselinge.
(S. 82-83)
_____


LXXXVI. (86)

1. Hertz einiger trost auff erden,
verlangen thust dem jungen hertzen mein,
Verdrungen sol ich werden,
das thut der liebe hertzlich wehe.
Seind das bin ich gescheiden
von deinen braun äuglein klar,
ein böses kraut hat mich verdrungen gar.

2. Dein kan ich nit vergessen.
hertz allerliebste mein,
Mit lieb bin ich besessen,
das schafft feins lieb dein rotes mündelein.
Das gegen mir freundlich thut lachen,
und beut mir ein freundlichen grus,
ich hoff all mein trew und zuversicht,
ist noch nicht gar umb sunst.

3. Das megdlein war betrübet sehre,
wol umb das junge kneblein fein
Sie kund kaum reden mehre,
dz bracht jrem hertzen schwere pein.
Fahr hin das dich der liebe Gott behüt,
du krenckest mir hertz mut und sinn,
und nimpst mir das junge hertze mein.

4. Das liedlein sey euch gesungen,
wol von dem feinen braunen megdlein,
Ich bin von jr verdrungen,
das kan und mag nit anders gesein.
Damit so hab ich jrer gedacht.
so wüntsch ich jr viel tausent guter nacht.
(S. 86-87)
_____


LXXXVIII. (88)

1. Mit lieb bin ich umbfangen,
hertz allerliebste mein,
Nach dir steht mein verlangen,
wenn es nur könt gesein.
Könt ich dein gunst erwerben,
kem ich aus grosser not,
viel lieber wolt ich sterben,
und wüntschen mir selber den todt.

2. Hertz lieb gedenck an die trewe,
die du mir verheissen hast,
Und las dichs nit gerewen,
stetigs ohn unterlas.
Dein trew hastu mir versprochen,
in rechter stetigkeit,
es bleibt selten ungerochen,
feins lieb nit von mir scheid.

3. Wie sol ich von dir lassen,
es kost mir meinen leib,
Darzu zwingt mich ohn massen,
das ich nit von dir scheid.
Deiner hab ich mich ergeben
in rechter stetigkeit,
dieweil ich hab das leben,
hertzlieb vergis nit mein.

4. Junger geselle las dein werben,
du erwirbest meiner nit,
Woltestu gleich darumb sterben,
es ist vergebens gewis,
Hastu mich lieb im hertzen,
da weis ich wenig umb,
es ist fürwar mein schertzen,
las ab es ist umb sunst.

5. Amarosa Violena,
hast mir mein hertz verwund,
Mein hertz geb ich dir zu eigen,
es trawret zu aller stund.
Kem ich aus deinen augen,
ich keme aus deinem sinn,
dein untrew hab ich gespüret,
und bins geworden in.

6. Alde feins lieb zu guter nacht,
nun spar dich Gott gesund,
Das megdlein sich gar bald bedacht,
küst jhn auff seinen mund.
Und mustu von mir scheiden,
thut mir im hertzen wehe,
vor leid so mus ich sterben,
und ist mir doch nit wehe.

7. Ach Gott wem sol ichs klagen,
das ich kein trost mehr hab.
Mein hertz wil mir verzagen,
und kan nit lassen ab.
Von der ich bin betrogen,
die ich mit trewen meint,
ein ander hat sie erkoren,
und ist mir worden feind.
(S. 88-89)
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LXXXIX. (89)

1. Es war ein wacker megdlein wol gethan,
sie gieng für jres vaters zimmer stahn.
sie sah daraus,
sie sah dahere reiten,
jres hertzen ein trost.

2. Ach megdlein an der wonne,
wie salbet euch die sonne,
das jr seid worden bleich,
hat euch ein ander viel lieber denn ich,
das rewet mich.

3. Warumb solt ich nicht werden bleich,
ich trag alle tag gros hertzeleid,
liebe umb dich,
das du mich verkiesen wilt,
das rewet mich.

4. Warumb solt ich dich verkiesen,
ich hab dich noch viel lieber,
denn alle freunde mein,
ach megdlein las dein sorgen,
und folge du mir.

5. Worinne gieng sie jhm entgegen,
in einem seiden hembdlein,
was wohl genehet, das was so fein,
darin gieng sie geschnieret,
das wacker megdlein.

6. Er nahm sie bey jrer schneeweissen hand,
er fürt sie durch den grüne wald,
da bracht er jr ein zweig,
sie küsset jhn auff seinen roten mund,
das wacker megdlein.

7. Und da es kam zur halben mitternacht,
der gute held wolt urlaub von der schönen magd han,
der gute held,
die trewe die er dir gelobet,
die hielte er nicht.

8. Und were ich weisser denn ein schwan,
ich wolt mich schwingen uber berg und tieffen thal,
und faren uber den Rhein,
und wüsten das alle die freunde mein,
sie singen ein liedlein.

Schönst lieb halt veste,
wie der baum sein este,
Ich las von der liebe nicht abe,
man trag mich denn hin zum grabe.
(S. 89-90)
_____


XC. (90)

1. Ich habe so lange gestanden,
ich stund in sorgen gros,
ich meint du hest meiner vergessen,
und nicht an mich gedacht.

2. Wie sol ich deiner vergessen,
mein trost und zuversicht,
dieweil ich hab das leben,
wil ich gedencken an dich.

3. Dein diener wil ich bleiben,
bis an das ende mein,
für dich so wil ich sterben,
und leiden schwere pein.

4. Da ich sie erst erkandte,
truckt sie an meine brust,
da empfieng ich viel freud und wonne,
nach all meins hertzen lust.

5. Schöns lieb du wilst auffschließen,
das junge hertze dein,
du wöllest auch erkennen,
hertz mut und sinne mein.

6. Mein hertz wil ich dir auffschließen,
zu einem rosengertelein,
darin soltu spacieren,
nach all dem willen dein.

7. Sie kam daher geritten,
nach aller jungfrewlein art,
von gold tregt sie ein krone,
nach adelicher art.

8. Venus du hast verwundet,
das junge hertze mein,
und sol ich darumb sterben,
und leiden grosse pein.

9. Sie wandte sich zu mir herumme,
bot mir ein freundlichen grus,
adelich bistu gezieret,
von der scheitel bis auff den fuß.

10. Sein rößlein wand er herumme,
das rößlein thet ein sprung,
wir zwey müssen uns scheiden,
nu spar dich Gott gesundt.

11. Und scheid ich mit dem leibe,
so bleibt das hertz bey dir,
daran soltu gedencken,
du adeliche zier.

12. Wenn ich an sie gedencke,
mein hertz das thut mir weh,
und krenckt all mein sinne,
das ich sie nit mehr sehe.

13. Dis liedlein sey dir gesungen,
zu tausent guter nacht,
zu leid der kläffer zungen,
sey dir dis lied gemacht.
(S. 91-92)
_____


XCI. (91)

1. Von rechter schöner und lieblicher art,
mein allerschönste geboren ward,
von tugend reich und schönem geberd,
darumb ist sie auch lobenswert,
dis ist also, darff sagen ja,
züchtig in allen dingen,
kein lieblicher gestalt,
möcht jemands bald,
auff dieser erd kaum finden.

2. Recht wil ich sie mit singen preisen,
ir zucht thut sie mir beweisen,
freundlich in ehren zeigt sie sich,
des mus ich allzeit erfrewen mich,
sey wo ich wöll, kein lieber sol,
im hertzen mir gefallen,
wiewol jr sein,
die ich nit mein,
du liebst mir ob jn allen.

3. Schöner ist hie auff dieser welt,
kein weib das mir so wol gefelt,
wenn sie gleich wer die Helena,
die man weit rühmt, von Troia,
doch mag sie dir,
mit schöner zier,
nicht wol sein zuvergleichen,
derhalb ich,
glaub sicherlich,
von dir nimmer wil ich weichen.

4. Und ob ich gleich weit von dir bin,
so hab ich doch ein steten sinn,
mein hertz ist allzeit mehr bey dir,
das macht ein grosse freude mir,
doch wenn ich gedencke,
mich das erst krencket!
das ich die schönste mus meiden,
kompt glück
ohn alle tück,
bringt uns gut zeit mit freuden.
(S. 92-93)
_____


XCII. (92)

1. Ich bin schabab, mir ist nit gach,
ich hoff mein sach sol werden gut,
Wolauff glück, wenn es sich schickt,
so halt die recht und wol in hut.
Ir untrew tück, ist mein glück,
recht wie sie wil, so geb ich nit viel,
auff jren neid, wie das sich geit,
ich werd es mit meinem schaden gescheid,
wer weis wie lang mich der unfal reit.

2. Sie sprach zu mir, hab urlaub dir,
ich wil dein fürbas haben rath,
Wer fraget darnach, mir ist nil gach,
ich weis wol wie viel es geschlagen hat.
Es ist am tag, das sie meiner nit mag,
ich armer knecht, bin jr vil zu schlecht,
wenn ich sie bit, so geweret sie mich nicht,
wer sie gescheid, sie thet mirs nit,
schütt sie der ritt, wenn ich sie darumb bitt.

3. Frisch und kurzumb, wem ist leid drumm,
ob sie mir schon hat urlaub geben,
Ich acht kein glanz, und hat ein schantz,
es fügt sich wöl, und ist mir eben;
Es leit am ort, mach nit vil wort,
hast daran gewin, so zeuch mit jr dahin,
schaw der dirs freß, ich mein ich treffs,
darauff deut ichs, wens mut der rechs,
wer es nit erleiden mag, der kom und brechs.
(S. 93-94)
_____


XCIII. (93)

1. Ein fauler baum, der verholen steht,
so ferrn auff grüner awen,
Den ich wol weis, da weren wir wol,
bei einer schönen frawen.
Den kloben hat sie auffgestelt,
sam wolt sie vögelein fangen,
da stundt mein feines lieb bracht mich in grosses leid,
das narrenseil hat sie mir angeleit,
sie meint ich solt daran hangen,
sie hett mich schier gefangen.

2. Ir mündlein rot, jr schwartz braun äugelein klar,
haben mich zu ihr bezwungen,
Die schweren seckel hat sie wunderlieb,
ein ander hat mich verdrungen.
Damascensch hauben stehn jhr wol an,
sie tregt keine schlechte kleider,
mit malvasier wil sie gesalbet sein,
ich förcht ich mus schabab sein,
in lieb und auch in leide,
mus ich mich von jr scheiden.

3. So ist es doch ein altes sprichwort war,
das kauffleut nit gerne verderben,
Die agelester lest von jrem hupffen nit,
und solt sie darumb sterben.
Darumm macht mir mein feines lieb des narrenspiels so viel,
aus jrem falschen hertzen,
und wenn ich meine ich hab mein lieb allein,
so hat es ein ander mit jhr gemein,
krenckt mir mein junges hertz,
und bringt mir heimlichen schmertzen.

4. Dis liedlein das ist gesungen schon,
von einer schönen frawen,
Und welcher freyer schlemmer,
der heimlich bulen wil,
der darff nicht viel vertrawen.
Denn frawen list, verborgen ist,
sie seind freundlich im hertzen,
sie können weinen, lechlen,
pinckeln wenn sie wöllen,
und schiessen gar höfflich nach dem ziel,
auff beyden achseln tragen,
lauff narr sie wird dich jagen.
(S. 94-95)
_____


XCIIII. (94)

1. Ein freundliches auge zu mir wencken,
nach lust meines hertzen begier,
Wenn ich an die schönste gedencke,
ach Gott wer ich bey jhr.
Ist das nit ein freundlichs leben,
hertz, mut, und all mein sinn,
die schönste, die ich hab auserlesen,
reicher Gott möcht ich bey ihr wesen,
sie liebet mich je lenger je mehr.

2. Wie schwer ist all mein leiden,
wenn ich nit bey jr bin,
Gefangen und gebunden,
hat sie das junge hertze mein.
Ist das nicht ein freundlichs leben,
hertz mut und all mein sinn,
die schönste die ich hab auserlesen,
in meines hertzen grunde,
redt ichs zu aller stunde,
ey wie möcht mir das gesein.

3. Kein mensch kan mich nit trösten,
wenn ich gantz trawrig bin,
Denn mir die hertz allerliebste mein,
leit stets in meinem sinn.
Sie ist es die ich meine,
mein hertz, mut, und sinne,
die liebe die ich zu jhr trage,
sol kein kleffer erfahren,
denn nur die liebste mein.

4. Was achte ich der kleffer zungen,
wenn sie mir und dir kein schaden thun,
Seit wir uns müssen scheiden,
setz deine gedancken darein,
Trab ich gleich über die heyde,
allzeit wil ich deiner erbeyten,
deßgleich thu widerumb gegen mir.
(S. 95-96)
_____


XCV. (95)

1. Selig ist der tag,
der mir dein liebe verkündiget hat,
der liebe Gott hat geholffen mir,
hertzallerliebste zu dir.

2. Ich bedancke mich der stund,
darzu schöns lieb deinen roten mund,
daraus du mir antwort gabest bald,
wie es mein junges hertz von dir haben wolt.

3. Mich diese frage nit gerewt,
wiewol auch viel sind der bösen leut,
die uns solch glück doch gönnen nicht,
schad nit schöns lieb, ob mirs und dir auch geschicht.

4. Schön bin ich nicht,
das weistu schöns lieb sicherlich,
doch seind wir einander von hertzen hold,
die liebe geht für silber und rotes gold.

5. So halt dich steht und frey,
förcht Gott und bewar dein ehr dabey,
bleib from und getrew bey mir,
ich wil bald wider kommen zu dir.

6. Ob ich gleich jetzund scheid von dir,
und du hertz allerliebste von mir,
so weis ich doch das widerkommen macht,
das ich und du schöns lieb kein scheiden acht.

7. So halt dich steht und frey,
förcht Gott und bewar dein ehr dabey,
bis das der liebe Gott schickt die zeit,
die mich und dich schöns lieb in ehren zusammen bereit.

8. Und der uns dieses liedlein sang,
ein freyer buchdrucker ist ers genandt
er hats der allerliebsten zum newen jar gemacht,
alde schöns lieb zu tausent guter nacht.
(S. 96-97)
_____


XCIX. (96)

1. Ich weis mir ein megdlein hübsch und fein,
es hat ein rotes mündelein,
damit gibt sie mir so guts wort,
die ich mein tag nie hab gehort.
Dz ich allein nit bey dir kan seyn,
das bringt mir pein im hertzen mein.

2. Sie hat zwey äuglein die sind klar,
darzu ein gelb geflochten haar,
darzu zwey wänglein die sind rot,
die bringen mich offt in grosse not.
Das ich dieselbige nicht rühren mag,
weder tag noch nacht, bringet mir klag.

3. Sie hat zwey ärmelein die sind blanck,
sie machen mir offt mein hertz so kranck,
wenn ich an sie gedencken thu,
so hat mein hertz weder rast noch ruh.
All mein sinn steht gantz dahin,
das ich allein möcht bey jr sein.

4. Sie ist mein einiger augentrost,
sie hat mich offt aus sorgen erlöst,
ich hoff dasselbig wacker megdelein,
sol uber ein jar mein eigen sein;
Erst wolt ich treiben das freudenspiel,
nach meinem willen wie mirs gefiel.

5. So befehle ich sie dem lieben Gott,
dasselbige wacker megdlein rot,
der behüte sie vor allem leid,
hilff uns zusammen mit grosser freud;
Sey dir feins lieb zu ehren gemacht,
in eyl erdacht, zu guter nacht.
(S. 104)
_____


C. (100)

1. Es wolt ein megdlein wasser holen,
bey einem külen brunnen,
Ein schneeweis hembdlein hat sie an,
dardurch schein jr die sonne.

2. Sie sicht sich hin sie sicht sich umb,
sie meint sie were alleine,
Es kompt ein ritter und sein knecht,
er grüsset die jungfraw reine.

3. Gott grüsse euch zart jungfrewlein,
was stehet jr hie alleine
Wolt jr das jar mein schlaffbul sein,
so ziehet mit mir heime.

4. Und ewer schlaffbul bin ich nicht,
ich bin ein megdlein reine,
Ihr bringt mir den drey röselein rot,
die dis jar sind gebrochen.

5. Er reit den berg und tieffen thal,
er kundt jr keine finden,
Er reit wol für einer malerin thür,
fraw malerin seid jr darinnen.

6. Seid jr darinnen so trett herfür,
und malet drey Rosen,
Malet mir sie hübsch und fein,
wie sie dis jar gewachsen sein.

7. Und da die rosen gemalet waren,
da hub er an zu singen,
Frewe du dich feins megdlein wo du bist,
drey rosen thu ich dir bringen.

8. Das megdlein an dem laden stund,
gar bitterlich thet sie weinen,
Ach herr ich habs in einem schimpff geredt,
ich meint jr find jr keine.

9. Hastus in einem schimpff geredt,
gar schimpfflich wöllen wirs wagen,
So bist du mein, und ich bin dein,
und schlaffen wir beide zusammen.

10. Der uns zwey scheidt das ist der todt,
er scheidet gar manches mündlein rot,
Er scheidet die knaben und die diren,
er scheidt das kind aus der wiegen.
(S. 105-106)
_____


CI. (101)

1. Der verlornen dienst und der sein vil,
der ich mich unterwunden hab,
Ich sich doch wol, das sie mich nit wil,
ich kans derhalben nit unterwegen lan.
Sie krenckt mir mein hertz mut und sinn,
was zeucht sie mich,
denn ich wol sich,
denn der bin ich
den sie alzeit verachten thut.

2. Ich weis ein kraut, das heist schabab,
krenkt mir das jungfrisch hertz im leib,
Es wer kein wunder das ich werd graw,
alle meine hoffnung die ich zu jr hab;
Und das sies nit erkennen wil,
mein trawrig hertz,
leit grossen schmertz,
das ist kein schertz,
ich förcht es ist meins endes ziel.

3. Gesegen dich Gott mein schönes lieb,
las mich nit scheiden von deinem leib,
Gedencke wie schwer das scheiden ist,
und brauch gegen mir kein argen list;
Mit deiner lieb bezwingstu mich,
las mich erschein,
der gnaden dein,
bleib alzeit mein,
wil ich keiner ander diener sein.
(S. 106)
_____


CII. (102)

1. Ach Gott ich thu dich bitten,
gib mir vernunfft und verstandt,
In diesen bösen zeiten,
das ich möge thun widerstand.
Der argen bösen welt,
die da ist vol arger list,
als ich euch wil erzelen,
wie es mir ergangen ist.

2. Mit einem jungfrewlichen bilde,
die mich gar felschlich,
Mit jrem roten munde,
sie thet verführen mich.
Sie gab mir viel der guten wort,
bis sie mich thet zwingen,
das ich nit kont bleiben auff einem ort,
dasselbig thet jhr gelingen.

3. Ir liebe thet sie mir versprechen,
doch aus einem falschen grund,
Mein hertz wolt mir zerbrechen,
wenn ich nicht zu jr kommen köndt.
Das schafft jr lieblichs vertrawen,
dasselbige sie mir beweisen thet,
jtzt thut es sie gerewen,
das sie es angefangen hat.

4. Sie sprach mit worten behende,
ich jhr der liebste wer,
Von mir wolt sie sich nit wenden,
so lang ich das leben hett.
Darauff sie mir thet geben,
jre schneeweisse hendlein,
das er stet und fest solt bleiben,
nimer anders sein.

5. Als ich jhr nun thet glauben,
den schönen worten und der zusag,
Gantz lieblich ich jr thet schreiben,
des ich hie nit melden mag.
O wehe des grossen elends,
das ich darnach leit,
denn sie sich gantz ab thet wenden,
und führt mich am narrenseil.

6. Darnach ich kam in schmertzen,
in jammer und grosse not,
Kein freude hett ich im hertzen,
ich wüntsch mir selber den todt.
Ire liebe hat mich umbfangen,
fürwar ich war jr hold,
nach jr hett ich mehr verlangen,
denn nach silber und rotem gold.

7. Mercket auff jr jungen gesellen,
hüt euch für jungfrawen list,
Last euch die liebe nicht quelen,
denn sie gar bitter ist.
Ir anfang ist wol süsse,
das end aber wol betracht,
wenn man sich scheiden müsse,
alsdenn kompt jammer und klag.

8. Hierumb so thut mich mercken,
und meiner stimme gehorcht,
Wer hat Samson seiner stercke,
und David seiner gottesforcht,
Auch Salomon seiner weisheit,
sogar berauben thun,
ist das nicht geschehen durch listigkeit,
der frawen und jungfrawen schon.

9. Hiemit so wil ichs enden,
allhie dis mein gedicht,
Gott wölst mir mein hertz abwenden,
und mir geben guten bericht.
Das ich mich von dir mög wenden,
darauff ich dis hab gedicht,
ein junger knab thu ich mich nennen,
ich wil aber niemand melden nicht.
(S. 107-109)
_____


CIII. (103)

1. Traut Henslein uber die heyden reit,
er schos nach einer tauben,
Da strauchlet jhm sein apfelgraw roß,
uber eine fenchelstauden.

2. Und strauchel nit mein grawes roß,
ich wil dirs wol belohnen,
Du must mich uber die heyden tragen,
zu Elselein meinem bulen.

3. Und da er auff die heyden kam,
da begegnet jhm sein bule,
Kehr wieder, kehr wider mein schönes lieb,
der wind der wehet so küle.

4. Und das der wind so küle weht,
so hat mich noch nie gefroren,
Verloren hab ich mein rosenkrantz,
den wil ich widerumb haben.

5. Hastu verlorn deinen rosenkrantz
willtu jhn widerumb holen,
Bis montag kompt uns der kremer ins land,
kauff dir schöns lieb ein newen.

6. Am montag da der kremer kam,
er bracht nicht mehr denn alte,
Setz schöns lieb einen schleyer auff,
und las den lieben Gott walten.

7. Der uns dis new liedlein erstmals sang,
er hats gar wol gesungen,
Er hats den megdlein auff der lauten gespielt,
die seyten sein jm zersprungen.
(S. 109)
______


CIIII. (104)

1. Ich han die zeit wol gelebt,
war ist sie nu gefaren,
wir zwey waren liebges,
als wir bey einander waren,
wir assen und truncken,
wir hatten ein gute zier,
war ist sie nun gefaren,
ich sehe sie nimmermehr.

2. O werdes schönes liebgen,
was euch nun gebrechen,
und hat ewer bereiff,
nit trincken und von essen,
mein hertz wil mir zerbrechen,
das ich von euch scheiden mus,
mich dünckt ich bin vergessen,
es ist ein ander der mirs thut.

3. Ich hett wol dörffen wetten,
wol tausend eyd geschworen,
jhr hett kein ander lieb denn mich,
in dörffern und in stedten.
eins war ich lieb, nun bin ich worden leid,
wie möcht ewer mund gesprechen,
das ewer hertz nit meint.

4. Alle ist der rocken geraten,
er ist nicht abgesponnen,
all treibt mein lieb mit mir den spott,
sie hats nit all gewunnen,
der zeit die es viel gewunnen,
sie hat jn vor gelassen,
all scheinen sie gut von aussen,
von innen sind sie quadt.

5. Alde mein werdes liebgen,
Gott wöll euch nun bewaren,
jhr habt ein andern viel lieber denn mich,
ich wil mich von euch scheiden,
und wil mein hertz vertrösten,
jhr habt ein andern lieber,
alde ich sehe euch nimmermehr.
(S. 110-111)
_____


CV. (105)

1. Das alle mein jung leben,
das hat sich nun ergeben,
nach eim schönen braunen megdelein, schön und fein,
was wir darzu bedürben,
Das sie mir war gegeben,
und wir beide sind von einem edlen thron,
all in meim hertz band ist sie die kron,
sie ist von gliedern also schon,
sehr sauber von person.

2. Das möcht ich noch erwerben,
jhr traw zu einem erben,
wenn sie liebet mir und was ist an jhr,
von rew so mus ich sterben.
Sol ich jr land erben,
wenn dar ist viel, die theten mich bitten,
das macht ich mit meinem secres,
ich sang ein lied mit grossem fleis,
alle jedem kleffers zungen zu spott.

3. Sie sagt sie wolt mich trawen,
es solt mich nit berawenn,
wenn sie liebet mir, auff ein morgestunde,
an jr sol ich mich halten.
Verlassen all mein trawren,
wann sie küst mich, für meinen roten mund,
jr kelges weis, jr börstges rund,
jr gelbfarb haar bis auff den grund,
macht mir mein hertz gesund.

4. Princesse so hoch gepresen,
noch ich diener wesen,
möcht ich eins trincken mit meinem lieb külen wein,
so kan mein druck genesen.
Sie ist mir außerlesen, allzeit sol sie mein sein,
die hertz allerliebste mein,
für gold, silber und perlen fein,
da solt sie bey gleichen sein,
die erfrewet das hertze mein.
(S. 111-112)
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CVI. (106)

1. Ich sing ich spring und was ich thu,
kein man kan mich machen froh,
Wenn ich gedenke der hinefahrt,
ach scheiden wie felst du mir so hart,
ich kan dein nicht vergessen.

2. Das ich jhr nit vergessen kan,
das gibt mich ja kein wunder,
Es ist vergangen jar und tag,
das ich in bulens armen lag,
wol an jr brust gedrungen.

3. Man sicht so manch frölich geberd,
wol aus einem betrübten hertzen,
Und der seinen bulen meiden mus,
der leid all solchen schmertzen,
ich trag in meinem hertzen.

4. So wil ich greiffen ein freyen mut,
ich hoff es sol noch werden gut,
Und springen mit freuden an diesen tantz,
glück das kömpt gegen den anderen mey,
das gebe uns Gott zu gute.

5. Der allzeit mit den heiligen geit,
der hat gut frölich zu singen,
Der seinen bulen zu freunde hat,
der mag wol tantzen und springen,
ach Gott hett ich auch den meinen.
(S. 112)
_____


CVI. (106)
(Diese Nummer zweimal)

1. Alhie auff dieser strassen,
da wohnt ein megdlein fein,
das bricht sich alle morgen,
drey schöner krentzelein.

2. Das eine das ist von rosen,
das ander von blümlein,
das dritte von grüner seiden,
das tregt die liebste mein.

3. Dein bülin wer ich gerne,
thet nur der kleffer zorn,
und würdens unser freund gewar,
wir müsten abelon.

4. Wol nach des kleffers zungen,
da ist kein fragen nach,
der einen stetigen bulen hat,
der gibt jm gerne nach.

5. Er gaht an diesem tantze,
ich will jhn nemen mit,
sein roter mund alleine,
der hat bezwungen mich.

6. Er zwinget mich also sehr mit seiner güt,
darumb so wil ich
diesen sommerlang ein frey gemüt,
ein krentzlein grüne.
(S. 113)
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CVIII. (108)

1. Gar lustig ist spacieren gehn,
lieblich bei sonnenschein,
Weis mir ein megdlein hübsch und fein,
mit der ich wils Gott heint,
Von hertzen frölich sein,
in eim würtzgertelein,
spacieren, umbfüren,
den lieben langen tag,
denn ich zu solchem megdlein,
grosses verlangen trag.

2. Von end wenn ich so bald ich kom,
und klopffe so leis daran,
Meiner frewt sich das megdlein schon,
mir wird bald auffgethan,
Mit nicht sie mich verschmecht,
sonder mich freundlich umfecht,
gantz freundlich, holdselig
beut sie mir jr hendlein warm,
alsdenn zu zeugnis grüs ich sie,
nem sie freundlich in arm.

3. Mir ist auff dieser erd nicht bas,
denn wenn wir beydesam,
Spacieren gan im grünen gras,
in Gottes herrn nam,
Ja wol in seinem schutz,
geschicht uns alles guts,
verborgen, ohn sorgen,
eines dem andern gund,
einen freundlich hertzlichen kuß,
auff jren roten mund.

4. Wer kan genugsam sprechen aus,
die freud die ich gros acht,
Wohnet in meines hertzen haus,
kein mensch an mir vermag,
Wie ich bey mir befind,
die lieb als uberwindt,
ist gütig, demütig,
von hertzen sanfft und still,
lieb ist ein solch hohe gab,
die Gott selbs haben wil.

5. Nun hin hertzliebster bule mein,
von mir gebunden war,
Von rößlein rot ein krentzelein,
trag es auff deinen har,
Als sie mir dz verehrt,
ward freud und liebe gemehrt,
im hertzen, in ehren,
sie von mir geliebet war,
auff das ich immer und ewiglich,
jr nit vergesse gar.

6. Lieblich ist dieses megdlein schon,
meim hertzen hoch verwandt,
Gott geb mir die hertzliebste mein,
wol in mein rechte hand,
Auff das jr zarter leib,
werd mein ehliches weib,
die werde, auff erde,
gedult im creutz darneben,
auff das ich bey jr sanfftiglich
mög wagen leib und leben.

7. Alle lustige seytenspiel,
mit jhrem süssen klang,
Machen der freud und kurtzweil viel,
meim hertzen dem wird bang,
Aber nach solcher zeit,
die mir mein liebste geit,
von hertzen, mit schmertzen,
ein kus ohn alles mein begern,
freundlich gemes und anders nicht,
denn nur allein in ehrn.

8. Nun hab ich mein spacieren gahn,
in grosser freud vollend,
Was mein Gott wil, das gescheh allzeit,
derselb mein hertz erkendt,
Derselbig es erhalt,
auff das den grünen wald,
das singen und springen,
der klein waldvögelein,
das liedlein sol dem megdlein,
zu lob gesungen sein.
(S. 116-118)
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CX. (110)

1. Brinnende lieb du heisser flam,
wie gar hastu mich umgeben,
Als durch ein weib mild heist jr stamm,
ohn dich mag ich nit leben,
Das edel weib, mein seel und leib,
gib ich dir gantz zu eigen,
als sie denn wol noch sehen sol,
das es die werck anzeigen.

2. Alle welt müst ehe zu scheitern gehn,
ehe denn ich sie solt meiden,
In nöten wil ich für sie ston,
und solt ich darumb leiden,
Den grimmen todt, wenns jr thut not,
dieweil ich leb auff erden,
geschicht jr not (so) in solcher zeit,
es sol gerochen werden.

3. Fein zarte fraw daran gedenck,
und las dichs nit gerewen,
Dein lieb und trew kein andern schenck,
den ich dir thu vertrawen,
Du haltest an mir, als ich an dir,
stet ewiglich wil ich halten,
so lebt kein man, der mag noch kan,
solche lieb von einander spalten.

4. Betrachte hertzlieb den ersten kuß,
den ich thet frölich wagen,
Hat als geschafft Cupiden schus,
die göttin thet mich plagen,
Durch jren pfeil, in schneller eil,
thet sie mich fast verwunden,
das klage ich dir, zu helffen mir,
damit ich würd uberwunden.

5. An mir möcht helffen sonst kein kunst
die alle artze geben,
Mir brist allein dein lieb und gunst,
damit hast mir mein leben,
Wider erquickt, und mich verstrickt,
als durch dein gros zusagen,
solchs band las zu, so hab ich ruh,
und wil kein schmertzen klagen.

6. Reis nimmer ab das thuch der lieb,
damit ich bin verbunden,
In steter trew dich ewig yb,
du machst sonst frisch die wunden,
Das thet erst weh, je meh, so meh,
und würdst fast ubel beissen, (so)
verbachen ding, so schnell und ring,
auffs letzt von einander reissen.

7. Alles was ich hie gedichtet han,
dasselb gantz wol betrachte,
Hab dismal ein benügen dran,
der nam ist wider gemacht,
Denn ich zerreis, dein lieb wol weis,
wie fast du drumb thests bochen,
darumb ich dir, schenck dis dafür,
wie ich dirs hab versprochen.
(S. 120-121)
_____


CXI. (111)

1. Jungfrewlein sol ich mit euch gan,
in ewern rosengarten,
Und da die roten röslein stan,
die feinen und die zarten,
Und auch ein baum der blüet,
von ästen ist er weit,
und auch ein küler brunnen,
der auch darunter leit.

2. In meinen garten kompstu nit zu,
diesem morgen früe,
Den gartenschlüssel findstu nit,
er ist verborgen schon,
Er ligt so wol verborgen,
er ligt in guter hut,
der knab darff weiser lehre,
der mir den garten auffthut.

3. Mein garten ist gezieret,
mit manchem blümlein schon,
Darein da geht spacieren,
ein jungfraw wolgethon,
Ich dorfft nicht umb sie werben
es war allein mein schuld,
viel lieber wolt ich sterben,
wenn ich verlier jr huld.

4. In meines bulen garten,
da ist der freuden viel,
Wolt gott solt ich jr warten,
es wer mein fug und wil,
Die roten röslein brechen,
und es ist an der zeit,
ich hoff ich wöls erwerben,
die mir im hertzen leit.

5. Ich kam zu jhr in garten,
wie manch gut gesell mehr thut,
Da stund dasselbig jungfrewlein,
so gar in guter hut,
Es sang von heller stimme,
das in dem garten erschall,
die vögel in den lüfften,
gaben den widerschall.

6. Ich kam zu jr getretten,
wie manch gut gesell mher (so) thut,
Ich wolt sie han gebeten,
ich bot jr meinen gruß,
Ich ward zu einem stummen,
vor scham da stund ich rot,
bey allen meinen tagen,
leid ich nie grösser not.

7. Gut gesell drumb du mich gebeten hast,
das kan und mag nit sen (so),
Du wollest mir zertretten han,
die liebsten blümlein mein,
So kehr dich widerumbher,
und gang du widerumb heim,
du brechtest doch mich zu schanden,
fürwar es ist mir nit klein.

8. Man hat uns doch verlogen,
das weistu hertzlieb wol,
Das haben die falschen kleffer gethan,
sind mir und dir nit hold,
Wir wöllens wider keren,
merck auff mein höchster schatz,
erst will ich dich nur haben,
dem kleffer zu neid und haß.

9. Dort hoch auff jenem berge,
da steht ein mülenrad,
Das malet nichts denn liebe,
die nacht bis an den tag,
Die müle ist zerbrochen,
die lieb hat ein end,
so gesegen dich gott mein schönes lieb,
jtzt fahr in das elend.

10. Ich kehrt mich widerumbher,
ich gieng widerumb heim,
Da stundt dasselbig jungfrewlein,
in seinem gärtlein allein,
Sie pflantzt jr gelbes haare,
von gold hat es ein farb,
mit jrem roten munde,
sie mir den segen gab.
(S. 121-123)
_____


CXIII. (113)

1. Es jagt ein jäger wolgemut,
er jagt aus frischem freien mut,
er jagt auff breyter heyden,
er jagt derselben thierlein viel,
mit seinen schnellen winden,
ja winden.

2. Er jagt uber berg und tieffe thal,
unter ein stauden und überal,
sein hörnlein thet er blasen,
sein lieb unter einer stauden saß,
thet auff den jäger losen.

3. Er schweifft sein mantel in das grüne graß,
er bat sie das sie zu jm saß,
mit weissen armen umbfangen,
so gehab dich wol mein trösterin,
nach dir steht mein verlangen.

4. Hat uns der reiff, hat uns der schnee,
hat uns erfröret den grünen klee,
die blümlein auff der heyden,
wo zwey hertze liebe seind,
die zwey sol niemand scheiden.
(S. 125-126)
_____


CXIIII. (114)

1. Stehe ich alhie verborgen,
die finster lange nacht,
So gar in grossen sorgen,
gantz blind und unbedacht.

2. Sein ich von deinet wegen,
durch rath und Venus art,
So gar in grossen regen
bin ich verwund so hart.

3. Mit Jupiters pfeil durchschossen,
das junge hertze mein,
Bin ich gantz unverdrossen,
zu dienen dir allein.

4. Darumb so thu auffwachen,
mein schatz und höchster hort,
Vor trawren so mus ich lachen,
meiner kleglichen wort.

5. Das ich bey dir wer gerne,
du edles drüsserlein,
Du bist mein morgensterne,
doch fehlts an dir allein.

6. Du kanst die sach wol schicken,
so du mirs anders vergunst,
Löß mir auff bandes stricken,
der edlen fraw Venus kunst.

7. Darmit wir möchten schertzen,
und treiben fraw Venus spiel,
Aus einem brünstigen hertzen,
geschehe unser beyder will.

8. Wenn ich gedenk der stunden,
darin ich war bey dir,
Küst ich dich auff deinen munde,
du adeliche zier.

9. Da war mir mein leid verschwunden,
vergangen war mir meine klag,
Ich dacht ich hette gefunden,
die mir im hertzen lag.

10. Mein hertz hastu besessen,
darzu mein haab und gut,
Des kan ich deiner nit vergessen,
du adeliches blut.

11. Kein schönere ist nie geboren,
die mir doch bas gefelt,
Gott hat sie mir außerkoren,
ich hab mir sie außerwelt.

12. Ob allen schönen jungfrawen,
das soltu glauben mir,
Das mag die welt wol schawen,
jr adeliche zier.

13. Darumb ist sie umgeben,
wie ich euch hie bericht,
Dieweil ich hab das leben,
wil ich sie verlassen nicht.

14. Sie trit herein gar schöne,
recht wie der pfawen art,
Von rotem gold ein krone,
jr haupt gezieret ward.

15. Darumb betracht der stunde,
versag mirs gentzlich nit,
Beut mir dein roten munde,
ehe mir mein hertz zerbricht.

16. Mein hertz dein rosengarten,
sol als dein eigen sein,
Darinnen soltu spacieren,
nach alle dem willen dein.

17. Sey dir feins lieb gesungen,
hertz allerliebste mein,
Gott behüt dich vor falschen zungen,
solt mir die liebste sein.

18. Gott hat mich dir außerkoren,
zu lieb und leben allein,
Darumb wil ich Gott loben,
und ewig bey dir sein.
(S. 126-128)
_____


CXV. (115)

1. Der müller auff der nidermül,
der hat ein töchterlein das ist hübsch und fein,
sie war schön uber die massen,
Sie hat ein reuter im hertzen lieb,
es hat seinen bescheid,
von jm wolt sie nit lassen,
nit lassen.

2. Er nam sein schwert wol unter den arm,
er thet für liebes schlaffkemmerlein stahn,
schönes lieb bistu darinnen,
Wolt Gott das es möcht gesein,
der wille mein,
so wer ich bey dir darinnen,
darinnen.

3. Ach wiltu rein, du kömpst wol rein,
mein schlaffkemmerlein sol dir offen sein,
mein vater ist nicht daheime,
So sitzt mein mutter und wieget das kind,
so wehet der wind,
so schlaffen wir beyde alleine,
alleine.

4. Das war der jüngste bruder gewar,
er nam das megdlein bey dem haar,
er schwang sie zu der erden,
Ist dir der teuffel in deinem haar,
zu diesem jar,
das dir kein reuter kan werden.

5. Ach bruder liebster bruder mein,
las dir die red befohlen sein,
rot lindisch wil ich dich kleiden,
Ein hübsches kleid ist dir bereit,
nach dieser freud,
ein hembdlein von brauner seiden,
ja seiden.

6. Wer ist der uns dis liedlein sang,
ein freyer hoffman ist ers genandt,
er hats frey wol gesungen,
Er hat ein feins braus (so) megdlein im hertzen lieb,
hat seinen bescheid,
von jr wolt er nit lassen,
nit lassen.
(S. 128-129)
_____


CXVIII. (118)

1. Es ist auff erden kein schwerer leiden,
wenn sich zwey hertzlieb müssen scheiden,
Ja bitter todt, mit deiner not,
und gantzem rath,
dir kan ich nichts vergleichen.

2. Es ligt am Rhein eine werde stadt,
Cölln sie jhren namen hat,
Wenn ich gedenck, mein hertz mir krenckt,
solchs ich dir schenck,
das untrew scheiden zur letzte.

3. Ein jungfraw schön, und darzu zart,
in dieser stadt jr wonung hat,
Gantz wol geziert, wies jhr gebürt,
den kleffer sie jrrt,
jr kan ich nit vergessen.

4. Durch lieb verwundt, darffs niemand sagen,
mein not und leid keinem menschen klagen,
Vor trawren ich offt gerne schwieg,
noch mus ich mich,
gantz frisch und frölich stellen.

5. Wenn ich gedenk an viel der stund,
darin ich küst jren roten mund,
O adeliche zier, allein nach dir,
steht mein begier,
kein lieber mag mir werden.

6. Ir mündlein rot, jr gelb kraus haar,
jr angesicht freundlich zwar,
Hat mir mein hertz, ich gar nicht schertz,
mit grossem schmertz,
aus trawren bracht in freuden.

7. Feins lieb beut mir dein schneeweisse hand,
seh hin hab dir mein trew zu pfand,
Vertraw du mir, das ich wil dir,
mit gantzer begier,
mein trew und glauben schencken.

8. Wenn ich gedenck, wie wir beid eben,
in grosser lieb und freud theten leben,
Drumb vergis nit mein, ich verges nit dein,
die freud ist klein,
das wir jetzund müssen scheiden.

9. Scheiden thut wehe, das mus ich sagen,
dis mögen wir fraw Venus klagen,
Die schuld ist dein, es wer nicht mein,
so du allein,
dein zusag wöltest halten.

10. Feins lieb du bist die werde mein,
auff dich vertraw ich gar allein,
O edle roß, in deinen schoß,
werff ich mein loß,
solches ist mir gefallen.

11. Darumb schöns liebgen las dichs erbarmen,
hab ein mitleiden mit mir armen,
O trewer hort, fahr jmmer fort,
denck an dein wort,
mein nimmer zu vergessen.

12. Schöns lieb dis lied sey dir gemacht,
wüntsch dir viel tausent guter nacht,
Aus schwerer pein, das hertze mein,
der liebsten allein,
schenk ich das liedlein zur letzen.

13. Der uns das liedlein hat gemacht,
gros lieb jhn darzu hat gebracht,
Bleibt ungenennt, man jhn wol kennt,
ist ein student,
den kleffern zu trotz und leiden.

Mein hertz liebgen ewig ohn end,
nim jetzt für gut was ich dir send,
Ob schon die gab ist gering und klein,
Got weis das ichs in trewen mein.
(S. 133-135)
_____

siehe auch Teil 1 und Teil 3

Aus: Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582
Herausgegeben von Joseph Bergmann
Stuttgart 1845
Gedruckt auf Kosten des Literarischen Vereins
(Reihe Bibliothek des Literarisches Vereins in Stuttgart XII)




 

 


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