Das Liebes-Poetische Manuskript N°
21
O
heilige, geliebte, süße Labe ...
Dichterinnen 12. - 16. Jh. -
Männer-Porträts 15.- 16. Jh.
Giovanni Bellini (1430-1516) Porträt eines jungen Mannes
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Louise Labé (1526 - 1566) Das zweite Sonett O braune Augen, Blicke weggekehrt, verseufzte Luft, o Tränen hingegossen, Nächte, ersehnt und dann umsonst verflossen, und Tage strahlend, aber ohne Wert. O Klagen, Sehnsucht, sie nicht nachgibt, Zeit mit Qual vertan und nie mehr zu ersetzen, und tausend Tode rings in tausend Netzen und alle Übel wider mich bereit. Stirn, Haar und Lächeln, Arme, Hände, Finger, Geige, die aufklagt, Bogen, Stimme, - ach: ein brennlich Weib und lauter Flammen-Schwinger. Der diese Feuer hat, dir trag ichs nach, daß du mir so ans Herz gewollt mit allen, und ist kein Funken auf dich selbst gefallen. |
Nachgedichtet von Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Gedicht aus: Die vierundzwanzig Sonette der Louize Labé, Lyoneserin : 1555
Übertragen von Rainer Maria Rilke. - Leipzig Insel-Verlag 1917
Biographie: http://de.wikipedia.org/wiki/Louise_Labe
weitere Sonette: www.deutsche-liebeslyrik.de/europaische_liebeslyrik/louise_labe.htm