Das Liebes-Poetische Manuskript N°
23
Kaum
sah ich Dich, so fühlt’ ich Flammen sprühen
...
Liebesgedichte von Adam Mickiewicz - Frauen-Porträts polnischer Maler
Jacek Malczewski (1854-1929) Helena Marcello
|
Adam Mickiewicz (1798-1855) Begegnung im Haine "Du bist es, und so spät?" – "Bin irrgegangen Im Wald beim trügerischen Mondenscheine." – "Und hast du mein gedacht?" – "Du weißt, das eine hält einzig all mein Denken ja gefangen!" "Gib deine Hand! Reich mir zum Kuß die Wangen! Du bebst! Weshalb?" – "So spät und so alleine Schreckt mich der Wind und Uhuschrei im Haine; Wir tun nicht recht – ich fühle solch ein Bangen!" "Sieh meine Stirn, mein Aug'! Zeigt' das Vergehen Je solche Stirn, hat Angst so kühn wohl je geschaut? Gott! Ist es Schuld, wenn wir beisammen stehen? Ich sitze weit von dir, du hörst kaum einen Laut Von mir in unserm Spiel; denn nur als Himmelsbraut Darf ich dich, du mein ird'scher Engel, sehen." |
Übersetzt von Peter Cornelius (1824-1874)
Aus: Adam Mickiewicz Die Sonette
Deutsch von Peter Cornelius
Leipzig Reclam 1868
Biographie: http://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Mickiewicz