Biographie:
Runge, Wilhelm, * 13.6.1894 Rützen/Schlesien, † 22.3.1918 bei Arras
gefallen. - Lyriker.
In Schlesien aufgewachsen, ging R. 1914 als Kriegsfreiwilliger an die
Front. Vor Ypern wurde er im Nov. 1914 verwundet, 1915 kam er nach Berlin
u. studierte Medizin. Dort schloß er sich dem »Sturm«- Kreis um Herwarth
Walden an. Besonders eng befreundete er sich mit Georg Muche, damals
Lehrer an der Kunstschule des »Sturm«, u. dessen Braut Sophie van Leer. Im
»Sturm« erschien fast seine gesamte Lyrik. Anläßlich seines frühen Todes
schrieben Franz Richard Behrens, Kurt Heynicke u. Walter Mehring poetische
Nachrufe; Muche widmete ihm ein Ölgemälde zum Gedächtnis. Das einzige
Buch, der Gedichtband Das Denken träumt (Bln. 1918), wurde von R. noch im
Feld korrigiert, aber erst nach seinem Tod veröffentlicht. Seine Lyrik
vereint neuromant. Anklänge mit der reduzierten Syntax der
expressionistischen Wortkunst Waldens u. August Stramms. In die Anthologie
Lyrik des expressionistischen Jahrzehnts (Wiesb. 1955) wurden drei
Gedichte von R. aufgenommen.
Aus: Autoren- und
Werklexikon: Runge, Wilhelm, S. 1. Digitale Bibliothek Band 9: Killy
Literaturlexikon.
Hinweis auf ein neues Buch:
"Auf springt der Tod ..."
Wilhelm Runge - Sophie van Leer
Briefe aus einer holländischen Kollektion
Herausgegeben von Jattie Enklaar, Marcel Poorthuis und Theo Salemink
Königshausen & Neumann 2011 (198 S.)