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Hugo Zuckermann
(1881-1914)
Inhaltsverzeichnis der Gedichte:
Liebeslieder
Widmung
(Dir, die mir Flügel gab, gewidmet)
Ich war ein Sünder, sündhaft, weil ich schwieg,
Und meine Seele drückte wie ein Mord
Ein ungesprochenes, gewürgtes Wort,
Das jede Nacht aus seiner Grube stieg.
Ich war ein Sünder, sündhaft weil ich sah
Dich schreiten ferne auf entleg’nen Wegen.
Ich streckte dir die Hände nicht entgegen
Und ließ dich einsam gehn nach Golgatha.
Ein Sünder war ich, unverstand'ne Schuld
Band meine Hände, wie ein Eisenring
— Der Mann ist elend, der sich selber fing
Ins harte Netz der lähmenden Geduld —
Bis eines Gottes gütiges Verzeihn
In stiller Nacht brach meiner Kette Stahl.
Noch brennt auf mir ein rotes, wundes Mal . . .
Küß mich, Geliebte, von der Sünde rein.
(S. 63)
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Wenn ich Verse schreibe . . .
Wenn ich Verse schreibe,
Schau' mir über die Schulter zu!
Bleibe, Liebste, bleibe,
Bis mein Versfüßlein Flügelschuh
An die Sohle gebunden,
Bis sich die Reime gefunden.
So wie Mann sich zum Weibe,
So wie ich und du.
Klingelnder Worte
Goldene Borte
Rändert mit schlanken
Blumigen Ranken
Den Bau der Gedanken.
Sie kommen geflogen
Vom Regenbogen
Und tragen alle Sonnenfarben.
Sind wie volle Erntegarben
Sonnenfroh und hoffensschwer.
Wo nehm' ich solche Verse her?
Unter deinen dunklen Brauen
Spielten sie mit deinen schlauen
Augen ein Versteckenspiel.
Über deine schmalen Wangen
Sind sie schüchtern mitgegangen,
Mit dem feingeschwung'nen Lächeln
Deine Schläfen zu umfächeln.
Über deine hohe Stirne
Ziehen sie in das papierne
Land.
Nun fassen sie sich an der Hand
Und säumen
Wie ein buntgewebtes Band,
Wo Kling und Klang zusamm' sich fand,
Mein Träumen.
(S. 64)
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Wir
Und eine stille Stunde trug
Den Abendschein als wie ein Kleid
Und wiegt ein weiches Klingen weit,
Wie einer fernen Wolke Zug,
Wie eines Vogels müden Flug,
Der über Wälder, tief verschneit,
Die schweren Flügel angstvoll schlug
In bitterweher Einsamkeit.
Und in mir sang — und in dir sang
Das gleiche Lied in leisem Moll,
Und meine Brust war sehnsuchtsvoll
Und wie ein Kind so abendbang,
Wenn es das Weinen niederzwang,
War wie der Tag, der scheiden soll.
Im roten Sonnenuntergang.
Und du warst still und in dir lebt
Ein zartes Ahnen, ein Verstehn,
Wie eine Frau beim Schlafengehn
Die sacht den Schleier, feingewebt,
Von ihrer hohen Stirne hebt,
Um ihre Schönheit zu besehn,
Vor ihrem bleichen Spiegel bebt
Und fühlt ein seliges Geschehn.
Und uns geschah so wundersam,
Wie's nur in alten Märchen steht,
So wie ein flüsterndes Gebet,
Wie Rauschen durch den Eichenstamm,
Wie am Altare eine Flamm',
Von selbst entfacht, ihr Glühn verrät.
Uns hat der Sturmwind hingeweht
Und keiner wußte, wie es kam.
(S. 65)
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Zum Geburtstag
Ich hab' der Gaben holdeste erhalten
An jenem Tage, der der Welt dich gab, —
Um sie durch dich noch schöner zu gestalten.
Dein stolzes Herz lehnt jede Gabe ab,
Denn du bist reich, je mehr du selber schenkst,
Aus deinen Händen nahm ich, was ich hab'.
Was du mit sehnsuchtsbangem Arm umfängst,
Wird dein und dein ist Himmelsblau und Licht
Und alle Wunder, die du fühlst und denkst.
Mit leeren Händen steh' ich da und nicht
Beschämt zu sein vor deinem reichen Schatz,
Sing deinem Königstum ich ein Gedicht.
Und statt zu schenken, bitt' ich wie ein Spatz,
Der Winters an die harten Scheiben pocht:
Gib mir am heiligen Feuer einen Platz.
Entzünd' mit deiner Glut den kargen Docht,
Denn du bist reich, je mehr du selber gibst,
Mein Leben nimm, das sich an deines flocht.
Denn du bist reich, Geliebte, weil du liebst!
(S. 66)
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Beim Parkgitter
(Kein Ständchen)
Auf dem Meer deiner Launen
Stürmt mit vollen Segeln
Mein Schiff mit zerhau'nen
Seilen, die Bohlen mit Nägeln
Verschlagen, ein kampfmüdes Wrack.
Schlag auf Schlag
Klatschen die Wogen über Bord
Durch Nebel und Brandung . . .
Aber die Sonne deiner göttlichen Launen
Streichelt die braunen
Balken des Schiffes.
Es jauchzt, als griff' es
In ein goldenes Lautenspiel.
Hoch winkt das Ziel
Auf ragender Küste,
Wie sehnende Brüste,
Die sich bebend wölben.
Über die gelben
Schaumkronen der Wogen
Komm' ich geflogen
Zur glücklichen Landung.
(S. 67)
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An Salome
(Ihren Augen zugeeignet)
Wir müssen lernen zu schauen
Mit Augen, denen kein Flor
Von Tränen unter den Brauen,
Wob dunkle Schleier vor.
Mit ruhigen Augen schauen
Wir dann ins glitzernde Land,
Bis ferne, wo sich mit blauen
Schatten der Himmel umspannt.
Uns schreckt kein spielender Schatten,
Uns trübt kein nebelnder Rauch,
Wir trinken von farbensatten
Wiesen den kühlen Hauch.
Und fallen erst alle Hüllen
Vor unserm entfesselten Blick —
Dann träumen wir uns in die stillen
Wunder des Dämmerns zurück.
(S. 68)
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Sehnsucht
Die Nacht ist dunkelfliederblau
Und zittert leis' wie Harfensaiten,
Als ließ die blasse Mondenfrau
Den Mantel von den Schultern gleiten
In langen Falten in die dunkle Bucht.
Ein Nachen, der den Hafen sucht,
Zieht ferne durch die blauen Wogen. —
So ist mein Nachen hoffensschwer
Ins uferlose Sehnsuchtsmeer
Sturmsegelnd ausgezogen.
(S. 69)
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Eine Nacht
. . . Eine Fackel ist entflammt —
Purpurroter, faltenschwerer Samt
Fließt breit von den Wänden.
Mit blassen Händen
Dienen die Stunden ihr schweigendes Amt.
Durch ein hohes Tor —
Ich glaube es müssen rote Rosen
Daran ranken —
Stürmen Gedanken
Zum Uferlosen.
Doch ein dunkler Flor
Hat ihr Haupt verhüllt,
Wie ein Orakelbild,
Dem, dreimal sich neigend,
Priester nah'n mit abgewandtem Gesicht . . .
Dann flicht
Ein schmaler Kranz sich an die Zimmerdecke
Von Mondstrahlen oder einem versteckten Karfunkel
In einer Ecke.
Und durch das Dunkel
Schwebt wie ein rotgesegeltes Boot,
— Fährmann das Leben, der Steuermann Tod! —
Dein Stöhnen.
Leise singt dein fiebernder Hauch
Von Opferfeuer und Altarrauch
Und seligem Sehnen.
(S. 70)
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Dank
Du hast mich heute
Mit einem Kuß bezahlen wollen!
Und ich habe prahlen wollen
Mit meiner Beute!
Ach, wie reut
Mich meine Eitelkeit!
Die Sonne verstreut
Alle bunten Bänder aus dem Kleid
Ohne Lohn.
Szepter und Kron'
Sind Bettelgroschen.
Wenn alle Lichter erloschen,
Singen die Sterne den Dankchoral,
Nur der Mondesstrahl
Hört ihn und du!
Denn du kannst lauschen den Sphären.
Aller Dinge Ziel ist gewähren,
Aller Dinge Ende ist Ruh!
Deine Küsse lohnen meine Lieder;
Hör' sie in Huld!
Wie schön sind deine spielenden Glieder!
Groß ist meine Schuld.
Ich will ewig dein Schuldner sein —
Ich bin dein!
(S. 71)
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Zeitlied
Es war eine Zeit,
Da ich mein Leid
Liebte,
Weil mir kein Lieb
Übrig blieb
Als meine betrübte
Seele, die leidgeübte.
Es gab eine Zeit,
Da ich die Einsamkeit
Zu mir lud
Zu Gaste
Und alles Zweisein haßte.
Ich trug nur verblaßte
Bänder am Hut.
Es war eine Zeit,
Da mich würgte der Neid,
Wie ein enges Kleid.
Doch nachts, wenn der Gram
Zu mir kam,
Hab' ich ihn wie ein Kind
Gewiegt,
Das im Fieber liegt
Und sich bangt vor dem bösen Wind.
Dann kam die Zeit,
Die du geweiht
Mit deinen Küssen,
Wo aus Finsternissen
Ein neues Leben
Morgenrot mait.
Einst kommt die Zeit
Der reifenden Reben,
Zeit des Erfüllens,
Des siegenden Willens,
Der Zeitüberwinder,
Der seligen Sünder — —:
Sei bereit!
(S. 72)
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Schatten
Nun führt mein Weg über grüngold'ne Wiesen
Zu den fruchtprangenden Paradiesen,
Zu den Inseln der Verlangenden.
Durch alle Dornenranken
Spitzfindiger Gedanken
Hab' ich mit meinem blanken
Schwert den Weg erzwungen.
Hab' mich durch alle Nächte gesungen
Und aller wispernden Zungen
Blechernen Schellengeläutes gespottet,
Bin nicht den ausgefahrnen Weg getrottet
Im Ochsenschritt, in den normalen
Stationen der Banalen,
Die uns der Sonne Funkeln stahlen.
Jetzt liegt die Morgenwelt mir zu Füßen
Und alle Frühlingsglocken grüßen
Meine lächelnde Braut.
Wenn der Morgen taut,
Führ' ich sie heim
Und nasch' an der Freude Honigseim.
Ich hab' mein Glück mir hocherbaut
Auf den kühnsten Zinnen,
Hoch über allen Königinnen
Wird sie thronen.
Wo Menschen wohnen,
Sollen sie segnen ihr Augenleuchten.
Ihr müssen alle Sünder beichten;
Sie allein kann verzeihn,
Denn sie ist rein.
Aber auf meinem Blumengefild
Spukt ein verzerrtes Schattenbild.
Ein Grabenstieg'ner,
Wie ein verschwieg'ner
Wisser dunkler Taten,
Als wollt' er verraten
Den Tag an die Nacht,
Als wollt' er alle Lichter ausblasen,
Und vom Rasen
Alle Blumen scheren.
Er blickt mit leeren
Augen in mein Haus
Und löscht mir alle Freuden aus,
Reißt mir alle Blumen aus der Hand,
Wirft meine Verse in den Brand,
Verstellt mein Schauen
Und legt über die Brauen
Mir finst're Schleier.
Hascht wie ein Geier
Nach meinen Worten
Und wirft sie, verdorrten
Ästen gleich, zur Erden.
Nimmt meinen Träumen die Farben,
Und alle starben
Mit Schreckgebärden.
Er vergiftet meinen Wein,
Will ich einmal fröhlich sein;
Und schneidet Grimassen,
Wenn ich mir mit blassen
Gedankenkindern geb' ein Stelldichein.
Er gönnt mir keinen Bissen Brot,
Ich glaube er lauert auf meinen Tod!
Was ich liebe, haßt er,
Was ich kose, faßt er
Mit Würgerkrallen.
Was mir will gefallen,
Schilt er.
Ein haßerfüllter,
Neidiger Geselle,
Den die Hölle
Losgehetzt in mein Sonnenland;
Den die Nacht gesandt,
Den Tag zu trüben.
Mit Peitschenhieben
Scheucht er alle Freuden von mir,
Glotzt über die Schultern mir ins Papier,
Grinst mich an aus jedem Spiegel,
Löst allem Geheimen die Siegel,
Macht alle meine Lieder schweigen
Und stöbert in meinem Hab und Eigen.
Läßt alle bösen Gedanken los
Wie knurrende Hunde,
Legt jede Wunde
Schadenfroh bloß,
Meine Hoffnungen hüllt er in Trauer
Und baut eine Mauer
Vor meinem Angedenken.
Um mich zu kränken,
Zieht er meines Liebchens Lächeln in ernste Falten.
Mit schlechtgemalten
Masken verhüllt er ihre Züge.
Er ist die Lüge,
Die krumme, verdrehte,
Die die bunten Blumen mähte.
Die Tränen läßt er versteinern.
Sein Lachen klingt beinern,
Und alles, was froh in den Himmel ragt,
Hat er mit eitrigen Zähnen benagt.
— — — — — — — — — — — — — — —
Warum störst du mein Glück,
Du gewesener Augenblick?
Dich haben die kurzen Tage begraben,
Weil du keine Flügel hattest für die große Zeit!
Flieg' mit den Raben
Und hink' mit dem Gestern hinter dem Heut!
Dein Lied ist aus, der Text war fade.
Du sprachst von Verzeihung, von Sitte und Gnade
Und kennst nicht den neuen Gesang,
Der zu den Sternen drang,
Das Lied vom singenden Blute!
Du wolltest mit der Rute
Zum Weibe gehn
Wie Zoroaster.
Du wirst das heilige Laster
Nie verstehn.
(S. 73-76)
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Sünde
(Deinen Lippen gewidmet)
Der Tag verglomm als wie ein dunkles Band
Und starb wie einer Orgel tiefer Ton
In einen Hauch verebbend und verschwand,
Doch stieg die Nacht noch nicht auf seinen Thron.
Die ganze Welt hielt ihren Atem an,
Und keiner wußte, wem er untertan,
Dem Sieger, oder dem, der kaum entflohn.
Die Menschen beugten sich dem Regiment
Des neuen Herrn und steckten Lichter.
Indessen noch ein helles Firmament
Mit breitem weißem Band die Reiche trennt.
Dann schlug die Nacht ihr luftiges Gezelt
Auf allen Wiesen auf.
Die lauten Grillen
Erweckten die verschüchterten und stillen
Gefühle, die der Tag in Banden hält;
Die Nacht gab ihnen Macht und war zu Willen
Und Blumen, die der Tag noch nie gekannt,
Erschlossen sich und waren wie der Blinde,
Wenn ihm der Heiland nahm vom Aug' die Binde
Und wurden schön wie eine junge Braut.
Da hab' auch ich mein Häuschen aufgebaut
Und meine Wünsche, die zum Kranz ich winde,
Sind von dem Kuß der heiligen Nacht betaut,
Vom süßen, schweren Honigsein der Sünde.
(S. 77)
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Rosenschwestern
Zwei Knospen jung am Rosenstrauch
Erblühten lieblich gestern.
Der Morgen kam mit lauem Hauch
Und grüßte zart die Schwestern.
"Herr Morgen, was wirst du so rot,
Hat dich das Feuer überloht,
Das von den Bergen flammet,
Weil dir ein Röslein Grüße bot,
Mit Wänglein, weich wie Sammet?"
Die eine Rosenknospe sprach:
"Herr Wind, ihr dürft mich wiegen.
Wie süß ist's unterm Blätterdach
Sich Wang' an Wang' zu schmiegen.
Wie wohlig ist es, sonnensatt
Zu schaukeln sich an Zweig und Blatt
Im taumelnden Entzücken.
Drum wer ein schönes Liebchen hat
Muß fest ans Herz es drücken."
Die andere Knospe sprach: "Herr Wind,
Herr Wind, ihr sollt mich küssen!
Ihr seid ein Liebster, leichtgesinnt,
Und eilt auf schnellen Füßen.
Ein Weilchen hemmet euren Schritt
Und nehmt mein heißes Glühen mit
Durch Busch und Hag und Hecken,
Und wo ein Herz an Sehnsucht litt.
Sollt ihr's zur Liebe wecken."
Der Frühling scholl mit hellem Sang
Aus allen Vogelnestern.
Am Strauche hingen sehnsuchtsbang
Die beiden Rosenschwestern . . .
(S. 78)
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Kirschen
(Dem Jüdischen des S. Schneir nachgebildet)
Reifende Kirschen und knospende Mädchen
Mit Augen, tief dunkler als Schwarzkirschen sind;
Flink klettern die Mädchen am Kirschbaum und lachen,
Hell schimmern durchs Blattgrün die weißen Barfüßchen,
Knicks — knackt es im schmiegsamen jungen Gezweige.
Dicht fallen die Blätter, rasch jagen die Schatten,
Und alles im tollenden Wirbel muß lachen.
Gesegnet mit Frucht ist der uralte Garten
Und lächelt sein breites, rotbackiges Lächeln;
Gar schelmisch neckt jede Frucht suchende Augen,
Die Augen, tief dunkler als Schwarzkirschen sind.
Hoch schlüpfen die Mädchen durch Äste und Zweige,
Wirr schlingen sich flatternde Locken und Blätter,
Und faltige Röcklein um bräunliche Stämme.
Ein Rütteln am Baume, dann regnet es Kirschen
Und flammende Blicke von Wipfel und Krone —
Da stehst du tief unten verwirrt und verwundert
Und weißt nicht, was sollst du behender erhaschen,
Ein Kirschlein oder glutäugige Blicke.
Willst kosten ein Kirschlein, erstickt dich das Lachen,
Du lachst ohne Grund, ohne Will' und Gedanken,
Es blüht das Gelächter, es sprudelt wie Springbrunn',
Und rauscht wie das wogende Laub vor dem Winde.
Hoch blau lacht der Himmel, Gott selber muß lachen,
Der greisgraue Gott aus dem Wolkengekringel —
Ha ha ha ha ha — und die Mädchen dort unten,
Ha ha ha ha ha — dann prasselt ein Hagel,
Ein roter, ein weißer, ein duftender, süßer,
Und tänzelt im Gras wie auf Polstern von Sammet.
Hei! Kirschen, o Kirschen!
Hei! Junge, was träumst du, da hüpft sie, dein Mädel
Vom Baume herab, wie ein Wiesel so hurtig.
Wie leuchtet das Füßlein, das schämig im Gras sich
Will bergen, verraten vom flatternden Röckchen.
Da eilst du ihr nach und willst sie erhaschen,
Du läufst wie im Spiel und meinst es gar ernsthaft.
Zertretener Wermut berauscht die Gedanken,
Sein bitterer Duft lockt dir gaukelnd die Sinne.
Du trittst in die Beete, du stampfst über Rosen;
Was kümmert es dich denn, da vorn' läuft dein Mädel,
Ihr bebender Leib ist viel zarter als Blumen.
Mit kirschensaftschmatzendem Mund mußt du lachen:
So warte doch Kleine, so wart' doch ein Weilchen.
Und bittest im Stillen: lauf weiter, lauf weiter.
Hoch klopfen die Herzen und ringsum wird's stiller.
Nun bist du der Jäger und sie ist das Rehlein,
Ein Reh mit erschreckten, hilfsuchenden Augen
Verirrt sich in dunkelnde, kühle Alleen,
Und müde und träg' sind die eilenden Schritte.
Ein Sprung und du faßt sie, wild hebt sich ihr Busen
Und kost mit den weichen batistenen Falten.
Sie duftet von Kirschen und taufrischer Jugend,
Von harzigen Zweigen und blutwarmem Körper.
Ringsum stehen Pappeln, die Hüter des Gartens,
Wie heilige Priester in grünen Talaren,
Die Äste wie segnend zum Himmel erhoben,
Und beugen sich betend und beten im Herzen:
Gib Sonne dem Garten, gib leuchtende Sonne.
Dort schaukelt so langsam an uralten Bäumen
Die Häng'matte sich und wiegt alte Träume
Voll Sehnsucht. Was zögerst du, törichter Bursche!
Die Pappeln werden's ja keinem verraten,
Ein Kuß auf die glühenden, bebenden Wangen!
Ein Kuß auf die großen, hilfsuchenden Augen!
Die Augen, tief dunkler als Schwarzkirschen sind,
Sie stellt sich wie böse, verziehet das Mündchen,
Es legt eine Falte von kindischem Trotzen
Sich zwischen die kindlich geschwungenen Brauen.
Da faßt du sie fester und siehst nicht ihr Zürnen,
Ein Kuß auf das schmollende Mündchen, aufs Hälschen!
Ein Kuß dort — zwischen die fliegenden Zöpfe!
Dort ist es so warm, ach, dort ist es so wohlig,
Wie unter dem Flaume des Taubengefieders.
Dann läßt du sie los; sie ist müd, sie ist durstig,
Und du blickst um dich, unschlüssig — verlegen,
Und siehst nur ihr fieberndes purpurnes Öhrchen.
Du beißt bei dem Küssen in samtweiche Kirschen:
O süß sind die Kirschen; wie duften die Kirschen!
Die Welt ist voll Kirschen!
(S. 79-81)
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Ein Lied vom Tode
Was ist der Tod?
Ein Abendrot,
In dem dein Glühen still verloht,
Oder wirklich die schwarze Wand,
Die uns wie ein Gefängnis umspannt?
Unseres Lebens Uferrand,
Ist es Anfang oder Ende?
Gewesenes und Werdendes reichten sich die Hände,
Bald ist's, als bände
Er Blumen, die er schnitt,
Als er über die Wiesen des Lebens ritt,
Zu bunten Gewinden.
Bald aber gleicht er dem Blinden,
Der alles niedertritt
Mit unbeholfenen Bauernsohlen;
Bald kommt er sich holen
Die schönste, wie zum Ringelreihn,
Oder er lädt tausend Gäste ein
In sein fernes Schloß.
Bald ist er Brautgenoß,
Bald verbuhlter Ehebrecher,
Bald ein frecher Kinderdieb.
Doch haben ihn lieb
Die Kleinen.
Nur die Großen weinen,
Weil sie sein Spiel nimmer verstehn,
Weil sie nimmer wollen geradeaus gehn;
Viele Wege locken in dunkle Alleen.
Wer Wunder will sehen,
Muß mit ihm gehen,
Dem Pfadefinder — —
Das wagen nur Kinder.
(S. 82)
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Schir Haschirim
I.
SULAMITH:
Komm' an mein Herz und küsse mich, Geliebter!
Denn Lieb' ist süßer als der Karmelwein,
Ist süßer als der Weihrauch der Ägypter,
Als Nardenduft und Indiens Spezerei'n.
Zwar bin ich schwarz, doch lieblich anzuschauen
— Mich hat versengt der Sonnenbrand der Wüste —
O spottet nicht, ihr Mädchen und ihr Frauen!
Wie Kedars Hütten schimmern meine Brüste.
Die Mutter zürnt mir und die Brüder fluchen,
Weil ich vergaß den Weinberg zu behüten.
Den Liebsten meiner Seele ging ich suchen.
Wo rastet er im Mittagsonnenbrüten?
SOLOMO:
Mit wem soll ich die Lieblichste vergleichen?
Wie Pharos Wagen prunken deine Wangen.
An deinem schlanken Hals, dem sammetweichen,
Erglänzen Perlen und Rubinenspangen.
SULAMITH:
Wie Myrrhenbüschel,
die die Brust mir schmücken,
Bist du an meinem Busen oft gehangen,
Dein Wort gleicht Hymnen, die beim Traubenpflücken
Die Winzer zu Êngedi trunken sangen.
SALOMO:
In meinem Busen tobt ein wilder Föhn.
Den Honig deiner Lippen will ich saugen.
Schön bist du, Sulamith, ja du bist schön,
Denn deine Augen sind wie Taubenaugen.
Zur Ruhe laden schwellend Rasendämme,
Dort laß uns kosen, küssen und — vergessen!
Als Säulen ragen stolze Zedernstämme,
Und des Palastes Wände sind Zypressen.
II.
SALOMO:
Wie Sarons
Zauberblume prangst du blühend,
Wie eine Rose unter Dorngestrüppen.
Kein Weib, kein Mädchen hat so liebeglühend',
So heiße, ewig küssensdurst'ge Lippen.
SULAMITH:
Du ragst, wie herrlich über alle Bäume
Der wilde Apfelbaum gen Himmel starret;
In seinem Schatten such' ich süße Träume,
Indes mein Herze des Geliebten harret.
Die Linke mußt du um das Haupt mir schlingen,
An deinen starken Arm will ich mich lehnen.
Du mußt mir Blumen, rote Blumen, bringen,
Denn ich bin krank, Geliebter, krank vor Sehnen.
SALOMO:
Ihr Töchter Zions! Bei den jungen Rehen
Beschwör' ich euch, die Holde nicht zu wecken,
Behutsam schleicht herbei auf leisen Zehen
Und scheucht die Fliegen fort, die allzu kecken.
SULAMITH:
Triumph! Ich höre meines Liebsten Stimme,
Er kommt vom Berge, hüpfet über Hügel;
So scheucht das Reh vor wildem Jägersgrimme.
Er sprengt zur Liebsten mit verhängtem Zügel.
Jetzt eilt er durch den heißen Wüstensand,
Er rast daher wie tosendes Gewitter;
Jetzt hält er wohl beim Haus, klopft an die Wand —
Schon winkt er grüßend mir durchs Gartengitter.
Er winkt und lacht und spricht: "Wach auf, du Holde,
Der rauhe Winter ist dahingegangen,
In Lenzeslüften blüht die blaue Dolde,
Die Reben knospen und die Myrten prangen.
Die Turteltauben bauen ihre Nester,
Am Feigenbaume grünen neue Knoten,
Die Purpurrose grüßt die traute Schwester,
Zu neuem Leben sind erwacht die Toten."
SALOMO:
Mein Täubchen flieg' aus deiner Felsenhöhle
Und zeig' dich wieder, denn du bist so schön.
Süß ist das Lachen deiner Silberkehle
Und du bist wunderherrlich anzusehn.
Die bösen Füchse müßt ihr mir verjagen,
Damit sie unsern Weinberg nicht durchwühlen,
Denn unser Weinberg keimt. In wen'gen Tagen
Wird uns sein reiches Blätterdach schon kühlen.
SULAMITH:
Mein Freund ist mein und ich bin ewig sein,
Eh' dieser Tag in Purpurgluten scheidet.
Mein Freund ist mein und ich bin ewig sein,
Der unter Sarons Zauberrosen weidet.
III.
SULAMITH:
Im Traume sah ich liebend mich umfangen,
Da schrak ich auf, ich sucht' und fand ihn nicht.
Wild pocht mein Herz. Im glühenden Verlangen
Hallt laut mein Ruf. Doch er verstand ihn nicht.
Ich sprang empor und sucht' in allen Gassen
Der stillen Stadt, ich sucht' im Sternenlicht
Den Liebsten meiner Sehnsucht zu umfassen.
Ich sucht' ihn überall und fand ihn nicht.
Die Wächter fragt' ich, die das Tor behüten:
"Saht ihr den Liebsten nicht vorübergehn?
Stolz ist sein Wuchs. Wie Purpurmandelblüten
Glühn seine Lippen. Habt ihr ihn gesehn?"
Und weiter ging's. Die Sehnsucht lieh mir Schwingen.
Triumpf! Beim Rebenhügel fand ich ihn.
Ich hielt ihn fest. Wer will ihn mir entringen?
Mit tausend süßen Fäden band ich ihn.
SALOMO:
Wie leichter Rauch der Wüstenhirtenfeuer
Schwebst du daher, wie süße Myrtendüfte,
Wie aus den Wassern weiße Nebelschleier
Empor sich schlängeln in die lauen Lüfte.
SULAMITH (singt):
An des Liebsten Lager wachen
Schwertgegürtet sechzig Recken.
Wenn's wie glühend' Höllenrachen
Lodert aus den Kohlenbecken,
Schlummerst du auf seidenweichen
Pfühlen, Herr, und lächelst heiter,
Denn die Spukgestalten scheuchen
Schwertgerüstet sechzig Streiter.
IV.
SALOMO:
Schön bist du, Sulamith.
Ja, du bist schön,
Denn deine Augen blicken sanft wie Tauben.
Wie Ziegenherden, die zur Weide gehn,
Sind deiner Flechten schwarze Lockentrauben.
Wie weiße Lämmer, die der Flut entsteigen,
So blitzen lachend deine Perlenzähne.
Die Lippen sind Rosinen. Balsamfeigen
Sind deine Küsse, o du Tausendschöne!
Die Wangen glühen purpurn wie Granaten
An deinem Halse wie an Davids Zinnen
Da sprüht's von tausend funkelnden Zieraten,
Die Brüste schimmern schneeiger denn Linnen.
Des Libanon zerklüftet Felsenritzen
Verlasse und des Hermon rauhe Höh'n.
Mich hat bezwungen deiner Augen Blitzen,
Schön bist du, Sulamith, ja du bist schön.
Wie ein versperrter Garten lockst du prangend,
Wie's Brünnlein, das der Felssturz hat verschlossen.
Ein Apfelbaum, an dem der Safran rankend,
Erglüht von würz'gem Nardenduft umflossen.
Blas', Nordwind, blas' durch meinen Zaubergarten
Und weh' vom Baum den Kirschenblütenregen;
Auf meine Allerliebste will ich warten,
Drum streue Blumen auf den grünen Wegen!
SULAMITH:
Die Lotosblumen atmen
duftesschwer,
Der Mondnachtzauber quillt aus den Violen —
O Liebster, warum kommst du nimmermehr,
Die süße Frucht des Gartens dir zu holen?
V.
SALOMO:
Ich komme, Holde! Ach, ich weilt'
zu lange,
Den Myrtenstrauß im Jordanstal zu pflücken.
Den Honig bring' ich dir. Auf grünem Hange
Fand ich ein Bienennest am Bergesrücken.
Hier Wein! Hier Met! Stoßt an mit vollen Krügen,
Denn wahre Lieb' und echter Karmelwein,
Die wollen nur in nimmersatten Zügen
Aus nimmerleerem Krug genossen sein.
SULAMITH:
Längst schlummert' ich. Mein Herz alleine wacht'!
Den Liebsten hört's ans niedere Fenster klopfen.
Ich bin's! Geliebtes Weib! Flugs aufgemacht!
Mich friert, es nässen mich des Taues Tropfen.
Mich friert. Ich hab' mich heimlich fortgestohlen,
Zog aus das Königskleid, das dunkelblaue.
Ich schlich zur Liebsten auf entblößten Sohlen,
Mach auf! Mich friert im feuchten Abendtaue.
Er streckt die Hände flehend durch die Hecken,
Er bat so süß (ich wollt', ich wäre taub),
Er bat so süß, ich zürnt dem allzu kecken
Und zitterte wie windgepeitschtes Laub.
Da stand ich auf und schob zurück den Riegel
— Wer könnte solchem Bitten widerstehn? —
Ich sah die mondbeglänzten Rebenhügel,
Doch, ach, der Liebste war nicht mehr zu sehn.
Ich ging hinaus und fragt' die lieben Sterne:
Saht ihr im Wald, saht ihr am Strand ihn nicht?
Die Arme streckt ich sehnend in die Ferne.
Ich sucht' ihn überall und fand ihn nicht.
Die Wächter höhnten mich in meinem Trauern,
Sie schlugen mich, als wär' ich eine Dirne.
Dann fragte ich die Hüter an den Mauern,
Die rissen mir den Schleier von der Stirne.
Ihr Töchter Zions! Wollet ihr mich hören:
"Wißt ihr vielleicht, wo mein Geliebter bliebe?
Sagt ihm, o sagt ihm, laßt euch beschwören.
Sagt Sulamith ist krank, ist krank vor Liebe."
CHOR DER MÄDCHEN:
Wer ist dein Freund, daß du mit bitteren Tränen
Uns hast beschworen, schönes Schwesterlein;
Wer ist dein Freund von Judas starken Söhnen,
Daß du ihn suchest hier im Lorbeerhain?
SULAMITH:
Kennt ihr ihn nicht,
nach dem ich sehnend kranke?
Hoch ragt er, wie am Libanon die Zedern;
Auf seiner Stirn träumt lächelnd der Gedanke,
Die Locken schimmern schwarz wie Rabenfedern.
Sein Leib ist Elfenbein. Wie Eichenpfähle
Durch Eisenbande wetterhart vereint,
Sind seine Arme, süß ist seine Kehle.
Salomo ist's, mein königlicher Freund!
VI.
SULAMITH:
Nun ruht mein Freund im grünen Lorbeerhain,
Den Kidrons Silberbächlein plätschernd schneidet.
Mein Freund ist mein, und ich bin sein,
Der unter Sarons Zauberrosen weidet.
SALOMO:
Schön bist du, Sulamith, wie Thirzas Pracht
Und lieblich wie Jerusalems Gefilde,
Dein Auge funkelt wie in heißer Schlacht
Die Lanzenspitzen und die blanken Schilde.
Wend' ab den Blick! Dein Auge macht mich rasend!
Die Zöpfe schimmern schwarz wie Ziegenherden,
Die von des Karmel rauhem Gipfel grasend
Zur Abendrast ins Dorf getrieben werden.
Sieh! Sechzig stolze Königinnen zittern
Vor meinem Blick, und hundert edle Frauen.
Sehnsüchtig harren mein an Gartengittern
Die schönsten Mädchen von Judäas Gauen.
Doch eine ist mein Täubchen mein Verlangen,
Doch eine ist mein Singen und mein Sinnen,
Die Tochter Zions preist ihr Jugendprangen
Und vor ihr neigen sich die Königinnen.
SULAMITH:
Wer ist's, der herrlich wie der Morgenschimmer
Empor aus Wolken taucht gleich Sonnenblitzen,
Wie durch die dunkle Nacht der Mondscheinflimmer,
So strahlt sein Auge scharf wie Lanzenspitzen.
Ich ging, zu schauen, ob die Sträucher grünen,
Und ob am Weinstock neuer Segen quelle,
Ich ging, zu schauen nach den ems'gen Bienen
Und — traf den Liebsten an der Gartenschwelle.
VII.
SALOMO:
Auf schlanken Füßen, o Gazellengleiche,
Schwebst du hernieder von betauten Hügeln,
Dein Aug' ist abgrundtief wie Hesbons Teiche,
In denen sich die Abendsterne spiegeln.
Dein Hals, ein Turm von Elfenbein gedrechselt,
Der hoch am Berge gen Damaskus späht.
Wie Karmels Gipfel, wenn der Mondschein wechselt,
Blinkt stolz dein Haupt, von Perlen übersät.
Wie faltenreiche Königsmantel wallen
Die Locken über deinen Alabasternacken.
Schön bist du wie des Meeres Prachtkorallen.
Die purpurn glühn, auf schwarzen Felsenzacken.
Du gleichst der Wüste schlanken Dattelpalmen,
Die träumend sich im Abendwinde wiegen,
Wenn Demanttropfen glitzern an den Halmen
Und in ihr Nest sich scheu die Vögel schmiegen.
SULAMITH:
Komm, Freund! Laß uns durch alle Felder streifen,
Laß singend uns durch alle Dörfer ziehn,
Wo reiche Trauben an den Reben reifen
Und scharlachrote Mandelsträucher blühn.
Die Rosen duften süß an meinen Pforten.
Um meine Pfosten ranken grüne Kränze,
Doch lausch' ich meines Freundes Zauberworten,
Wenn er mir singt von unserem Liebeslenze.
VIII.
SULAMITH:
Fänd' ich dich draußen in den grünen Matten,
Fänd' ich dich an des Jordans Wasserflüssen,
Fänd' ich dich in den kühlen Zedernschatten
Des Libanon! Wie wollte ich dich küssen.
Ich wollt' dich führen in die Gartenlaube,
Dort lehre mich die Hirtenweise singen,
Ich pflücke dir dort manche gold'ne Traube
Und will dir süße, rote Apfel bringen.
An deinen starken Arm will ich mich lehnen,
Du streichelst lächelnd meine schwarzen Flechten
Und flüsterst mir vom glühend heißen Sehnen,
Das dich gequält in stillen Sternennächten.
SALOMO:
Preß' auf dein Herz mich, wie ein rotes Siegel!
Denn Lieb' ist stark, ist stärker als der Tod.
Die Liebe sprengt die festen Eisenriegel
Und brennt wie Feuer, das zum Himmel loht.
Kein Wasser löscht die Glut, und stürzt in Traufen
Das Meer und alle Ströme dieser Welt.
Wollt' einer Lieb' für Schätze sich erkaufen,
Das Gold der Erde wäre Bettelgeld.
Ist Lieb' ein Mauerwerk, das uns umtürmet,
Laß ich ein silbern Bollwerk darum bau'n,
Ist Lieb' ein Tor, das unser Herz beschirmet,
Laß ich mit Zedernbohlen es behau'n.
SULAMITH:
Reich ist mein Freund! Er gab den Rebengarten
Den Wächtern zu Bal-Hemon, daß man bringe
Auf seinen Tisch die besten Traubenarten,
Und jährlich an die tausend Silberlinge.
SALOMO:
O, die du weilest hinter Rosenhecken
Laß deiner Stimme süßen Klang mich lauschen!
SULAMITH:
Flieh' wie das Reh, das keucht im Todesschrecken,
Wenn abendlich die Zedernwipfel rauschen.
(S. 49-58)
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Aus: Hugo Zuckermann
Gedichte
1915 R. Löwit Verlag Wien
Biographie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Zuckermann
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